Kompostier- und sogar essbar

Nach zwei Jahren der Forschung in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Hochschule Bremen hat das Fast-Food-Unternehmen Nordsee GmbH erste Kundentests mit einem Prototyp der Verpackung aus Makroalgen durchgeführt. Das zehn-mal-zehn Zentimeter große, vollständig kompostierbare und sogar essbare Algenblatt kam gut an.

Der anhaltende Convenience-Trend und die zunehmende Awareness der Verbraucher bezüglich Nachhaltigkeit stellen die Verpackungsindustrie vor die große Herausforderung, nachhaltige, lebensmittelsichere Verpackungen zu entwickeln. Dies gilt insbesondere auch für die Fast-Food-Branche. Denn „To-Go“-Verpackungen bestehen nach wie vor zum Großteil aus Plastik. Laut BLE haben Berechnungen der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH (GVM) im Auftrag des Umweltbundesamtes ergeben, dass der Verbrauch von Verpackungen in der Gastronomie zwischen 2000 und 2015 um 133 Prozent von 110 Kilotonnen auf 256 Kilotonnen angestiegen ist. Um diesem Trend etwas entgegenzusetzen, initiierte das Unternehmen Nordsee im März 2018 in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Hochschule Bremen ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer vollständig kompostierbaren Verpackung aus Makroalgen. Der erste Prototyp des Mak-Pak wurde nun am 12. und 13. Februar in den Nordsee-Filialen in Bremen und Bremerhaven getestet.

Positives Feedback

Das ungefähr zehn-mal-zehn Zentimeter große Algenblatt konnte letzte Woche erstmals von Kunden in Bremerhaven auf Haptik, Geruch, Konsistenz, Aussehen und Geschmack getestet werden. Die Idee, eine aus Algen produzierte Verpackung für den Außer-Haus-Verzehr zu entwickeln, stieß in der Filiale auf positive Resonanz. „Ich finde den Nachhaltigkeitsgedanken durch die Essbarkeit und Bioabbaubarkeit zukunftsweisend. Erstaunt war ich, dass das Algenmaterial so dünn und stabil ist. Das hätte ich nicht gedacht“, so ein Gast während des Kundentests. Bis die Verpackung regulär bei Nordsee angeboten wird, werden jedoch noch zwei bis drei Jahre vergehen, kündigte das Unternehmen an. In einem geplanten Folgeprojekt soll der Prototyp für die industrielle Herstellung weiter optimiert werden. „Wir freuen uns sehr über den ersten Prototypen und das positive Feedback unserer Gäste. Es ist uns sehr wichtig, dass die Verpackungen für den Außer-Haus-Verzehr aus nachwachsenden und nachhaltigen Rohstoffen sind, um Umwelt und Ressourcen zu schonen“, sagt Andreas Gertzobe, Geschäftsführer Nordsee GmbH.

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