Österreichischer Verpackungstag blickt auf Kreislaufwirtschaft

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen sowie Wege zur besseren Kreislaufwirtschaft waren die Schwerpunkte beim Österreichischen Verpackungstag 2022.

Gemeinsam für nachhaltige Verpackungen – Kooperation und Transparenz im Informationsaustausch aller an der Supply Chain beteiligten Unternehmen lautete das Schwerpunktthema beim vierten Österreichischen Verpackungstag in Wien. Der Verpackungstag wird unter anderem von der Messe FACHPACK unterstützt.

Der Fachbereich Packaging and Resource Management der FH Campus Wien informierte mit der Österreichischen Kunststoffstudie 2022 über aktuelle Daten und Status Quo bei Erreichung der Recyclingquoten in Österreich. Die Österreichische Kunststoffstudie 2022, erstellt in Zusammenarbeit von der FH Campus Wien und Circular Analytics TK GmbH, gibt Aufschluss über die Sortier- und Recyclingquoten im Kunststoffbereich in Österreich. Zudem zeigt sie Nachhaltigkeitsbewertungen von Kunststoffverpackungen ausgewählter Produkte, wie Getränke, Milchprodukte, Obst und Gemüse, aber auch Hygieneartikel und Non-Food-Produkte. Die Nachhaltigkeitsanalyse richtet umfassenden Blick auf Produktschutz, Zirkularität und Umweltaspekte von Verpackungen und stellt Kunststoffverpackungen Alternativen aus anderen Materialien gegenüber. Diese Methode soll künftig die Auswirkungen einer Reduktion von Kunststoffverpackungen bewerten und somit Hilfestellung für nachhaltige Verpackung leisten.

Empfehlungen für Design recyclinggerechter Verpackungen

Vom Österreichischen Verpackungstag konnten die Branchenvertreter auch die aktualisierten Circular Packaging Design Guidelines – herausgegeben von der FH Campus Wien in Kooperation mit Circular Analytics TK GmbH und Packforce Austria – mitnehmen. Diese Empfehlungen für die Gestaltung recyclinggerechter Verpackungen sind in ihrer 5. Auflage um rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen ergänzt und enthalten neue Hinweise speziell für Kunststoffverpackungen, Getränkeverbundkartons und für Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton.

Mit fachlicher Expertise des Fachbereichs Packaging and Resource Management der FH Campus Wien hat die ECR Circular Packaging Initiative in den letzten Jahren ein umfassendes Paket an Hilfestellungen für aktuelle und kommende Herausforderungen, wie der höherer Recyclingquoten des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes, geschnürt. Die aktuell aufgelegte ECR Empfehlung für Verpackungsstammdaten ergänzt die Leitfäden Packaging Design for Recycling, die in Kooperation mit der World Packaging Organisation erarbeitete Global Recommondation for Circular Packaging Design sowie die Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen.

Stammdaten-Berechnung für Kreislaufwirtschaft

Dagmar Glatz,  die für nachhaltigere Verpackungen bei dm in Deutschland verantwortlich ist, war eine der renommierten Referentinnen und Referenten in Wien. Die Kunststofftechnikerin erklärte, dass die Erhebung von Stammdaten wichtig sei, um Rezyklatanteile zu berechnen. Für dm sei es wichtig nicht nur einen Aspekt wie die Verpackung der Produkte herauszugreifen, sondern den gesamten ökologischen Fußabdruck des Sortiments stetig zu verbessern, so Glatz. Durch diese Berechnungen konnte das Handelsunternehmen schnell die größten Verbesserungspotenziale finden und umsetzen.

Ziele von dm

Die Ziele von dm: Bis 2025 soll eine Recyclingfähigkeit von 90 Prozent der Verpackungen erreicht und die Kunststoffmenge im Verhältnis zur 2018 eingesetzten Menge um 45 Prozent reduziert werden. Bis dahin sollen alle Non-Food-Kunststoffverpackungen auch einen Rezyklatanteil von mindestens 50 Prozent aufweisen. Hauptziel sei bei den Eigenmarken, Einsparungen am Verpackungsmaterial vorzunehmen. Dieser Hebel sei besonders wirkungsvoll. So konnten selbst bei bereits sehr dünnwandigen Flaschen aus Kunststoff oder Folien bei genauerem Blick noch weitere Reduktionen vorgenommen werden. Dadurch alleine verringerte sich der Materialeinsatz noch einmal erheblich.

Dass das nur in Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette gelingen kann, sei naheliegend. Deshalb hat das Unternehmen 2018 mit dem Forum Rezyklat eine Plattform geschaffen, die Akteure aus Industrie, Handel, Entsorgern und Politik regelmäßig an einen Tisch bringt. Auch der einzelne Verbraucher habe durch sein Konsumverhalten eine Möglichkeit, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Für den fundamentalen Systemwechsel seien Industrie und Politik verantwortlich.

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