Verpackungsentscheider aus Industrie und Handel treffen sich

Der Packaging 360° Summit ist der Branchentreff für Markenverantwortliche und Verpackungsentscheider aus Markenartikelindustrie und Handel. Am 6. und 7. September 2021 fand der Kongress im Hilton in Frankfurt als hybride Präsenzveranstaltung statt.

Schön, mal wieder eine Veranstaltung besuchen zu können: Das sagten alle Teilnehmenden, die den Kongress live vor Ort erlebten. Die pandemiebedingten Kongress- und Messeausfälle in den vergangenen anderthalb Jahren waren Themen beim Networking, das so bewusst erlebt wurde, wie lange zuvor nicht mehr. Thematisch ging es bei den Vorträgen und Diskussionsforen mit namhaften Referentinnen und Referenten im Schwerpunkt um Nachhaltigkeit. Nadja Thorman, Manager Corporate Responsibility für Packaging & Environment bei Aldi-Süd, stellte klar: „Es gibt nicht ‚die‘ Verpackungslösung“. So liebten Kunden beispielsweise Papierverpackungen, aber das führe oft zu einem Zielkonflikt, etwa zwischen Stapeleffizienz und Recyclingfähigkeit.

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Megatrend Nachhaltigkeit – Beim Packaging Summit 360° ging es um nachhaltige Verpackungen. Auf der FACHPACK, der Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse, in Nürnberg ist das umweltgerechte Verpacken Leitthema.

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Um Verpackungsgewicht zu sparen, und das sei klares Ziel von Aldi, müsse man sich alle Materialien anschauen, so Thorman. Wer mehr Rezyklat-Verpackungen fordere, dürfe nicht außer Acht lassen, dass so mancher Kunde keine trübe Flasche als Behälter haben möchte.

„Plastik ist per se nicht schlecht“

Auch Anja Köllner von der Schwarz Gruppe, zu der auch Lidl gehört, betonte: „Das Thema ist komplex.“ Plastik ist per se nicht schlecht“, so Köllner, die bewusst nicht von Kunststoff, sondern von Plastik sprach. Als Verantwortliche für das Projekt REset Plastic wolle sie am Ziel, Verpackungen für Eigenmarken aus 100 Prozent Rezyklat, festhalten. Aber man dürfe nicht verschweigen, dass Etiketten und Deckel nicht mitgerechnet werden. Der Apell an Lieferanten und Verbraucher laute: „Wir schaffen es nicht allein. Ich bediene das alte Phrasenschwein: Gut getrennt ist halb recycelt.“ Auf Nachfrage stellte Köllner klar: „Das Kreislaufmodell muss das Wirtschaftsmodell der Zukunft sein.“

Mangelware Rezyklat

Dieser These stimmten auch Dr. Lorena Fricke von der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und Konstantin Bark, Director Communications & Suistanable Business bei Unilever Deutschland, zu. Sie diskutierten mit Matthias Mahr und Bernd Biehl (beide Lebensmittel Zeitung) über Corona und die Lieferketten. Rezyklat sei teuer und knapp, berichteten Bark und Fricke. Wann erholt sich dieser Markt?, fragte Biehl. „Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht hier“, antwortete Bark mit einem Augenzwinkern.

Dass Nachhaltigkeit im Konsumverhalten eine größere Rolle spielt, verdeutlichte Ev Bangemann von Ernst & Young, die eine entsprechende Studie vorstellte. Allerdings: Ein Drittel der nicht wohlhabenden Bürgerinnen und Bürger interessiere das Thema nicht. Dr. Stephan Telschow, Geschäftsführer und Leiter Kompetenzzentrum POS Forschung, GIM – Gesellschaft für innovative Marktforschung mbH, sagte, dass die Corona-Krise ein Treiber für mehr Nachhaltigkeit war. Die Menschen haben gelernt, zu verzichten.

Mehr Bilder zum Kongress Packaging 360° finden Sie in der Bildergalerie.

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