Was lange währt, wird endlich gut

Auf der FachPack 2019 rückt die dfv Mediengruppe das Thema Smart Packaging in den Mittelpunkt ihres Marktplatz-Auftritts und präsentiert Expertenvorträge in der PackBox. Wir werfen einen Blick auf den Status Quo dieser Technologie, die ohne gedruckte Elektronik nicht denkbar wäre.

Wiir schreiben das Jahr 2013: Die gedruckte Elektronik ist zwar längst im Bewusstsein vieler Industriezweige angekommen, bewegt sich aber immer noch weitestgehend in einem forschungsgetriebenen Umfeld – geprägt von Demonstratoren, theoretischen Konzepten und verheißungsvollen Zukunftsperspektiven. Leicht, flexibel, integrierbar, günstig und für die Massenproduktion geeignet – die Vorteile der Technologie sind offensichtlich, doch noch fehlen die konkreten Leuchtturm-Anwendungen.

Sechs Jahre später: Printed Electronics zündet eine Innovationsrakete nach der anderen. Großkonzerne wie Audi, Ikea, Airbus und Continental setzen auf die Technologie und haben noch größere Pläne für die Zukunft. Doch was ist im Sektor Smart Packaging passiert? Befindet man sich noch immer in einer Phase, in der teure Kleinauflagen realisiert werden, wirkliche Massenfertigung jedoch nach wie vor zu teuer ist? Auf den ersten Blick mag dieser Eindruck entstehen: So faszinierend Konzepte wie die Pepsi-Verpackung zum Kinofilm „Black Panther“ (von Karl Knauer) auch sein mögen: sie haben nichts mit den gigantischen Produktionsmengen zu tun, die für eine flächendeckende Verbreitung im Einzelhandel meist notwendig sind.

Die RFID-Revolution – mit Verspätung

Hier kommt eine Technologie ins Spiel, die eigentlich schon abgeschrieben wurde und jetzt ein Comeback schafft: RFID und NFC. Verpackungs-Innovatoren wie die Schreiner Group aus Oberschleißheim setzen gerade bei medizinischen Anwendungen auf die Übertragungstechnologie, die Verpackungen mit Smartphones und Computern kommunizieren lässt. Fälschungsschutz, Öffnungsnachweise und digitale Produktinformationen werden so in eine flexible, kostengünstige und mit herkömmlichen Druckverfahren (z.B. Siebdruck) produzierbare Technologieplattform integriert. „Unser hoher Einsatz für die Entwicklung besonders dünner, flexibler und vielschichtiger Folienprodukte zahlt sich aus“, erklärte Johannes Becker, Leiter des Schreiner PrinTronics Kompetenzzentrums bereits auf der LOPEC 2017. „Dass wir es geschafft haben, gedruckte Elektronik in Kombination mit RFID auf einem Label zu integrieren, das in einem industriellen Rolle-zu-Rolle-Verfahren gefertigt wird, ist ein großer Erfolg für unser gesamtes Team.“

Doch auch die zuvor thematisierten Einzelhandelswaren rücken mehr und mehr in den Fokus der Smart-Packaging-Pioniere: Die Vision des britischen Unternehmens PragmatIC besteht in der Fertigung von „Milliarden von intelligenten Produkten“. Die sogenannte „Item-Level-Identification“, also die komplette Nachvollziehbarkeit des Status einzelner Produkte, gilt als der Hauptvorteil der Technologie. Die teils extrem niedrigen Preise für Konsumgüter haben es bislang quasi unmöglich gemacht, ein derart ambitioniertes Konzept flächendeckend zu verwirklichen. Die FlexIC-Technologie des Unternehmens aus Cambridge soll dies ändern: „In Modegeschäften ist die Item-Level-Identification bereits fest etabliert“, betont Richard Price, CTO von PragmatIC. „Bei Ketten wie Decathlon sind mit RFID ausgestattete Produkte längst die Norm.“ Price ist überzeugt, dass seine kostengünstige Lösung auch in Supermärkten und weiteren Teilbereichen des Einzelhandels erfolgreich sein wird – die Technologie sei jetzt ausgereift genug. Interessant dabei: PragmatIC setzt auf eine dezentrale Lösung mit etwa 100 FlexLogIC-Fertigungslinien weltweit.

Von der leuchtenden Gin-Flasche bis zur Tablettenverpackung mit gedrucktem Display – Smart Packaging hat eine beeindruckende Entwicklung genommen. Auf der FachPack 2019 können Sie sich selbst davon überzeugen – auf dem Marktplatz in Halle 9.

 

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