Foodwatch fordert die Lebensmittelampel Nutri-Score

Der Verein Foodwatch heizt die Debatte um Nährwertkennzeichnungen auf Verpackungen von Lebensmitteln mit einer neuen Studie an.

„Die Lebensmittelampel Nutri-Score ist die verständlichste Nährwertkennzeichnung für Verbraucher in Deutschland“: Das erklärt die Verbraucherorganisation Foodwatch, die sich auch „die Essensretter“ nennt. Sie hat am 15. Mai 2019 eine neue Studie vorgestellt. Die aus Frankreich stammende Nutri-Score-Ampel schnitt in dieser Studie unter 1.000 befragten deutschen Verbrauchern bei einem Vergleichstest am besten ab. Eine Forschergruppe der Universität Paris-Nord und der Curtin University Australien hatte in mehreren Ländern fünf Modelle zur Kennzeichnung von Nährwerten wie Zucker, Fett und Salz auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen miteinander verglichen. Die Teilnehmer sollten Produkte mit und ohne Kennzeichnung nach der höchsten, mittleren oder niedrigsten Qualität einordnen. Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von Dunkelgrün bis Rot.

Beispiel: Produkte von Kellogg’s: Bei fast gleicher Kalorienzahl enthalten die Frühstücksflocken Unicorn Froot Loops deutlich mehr Zucker und Salz und weniger Ballaststoffe als die Incredible 2. Daher wird das eine Produkt mit dem orangefarbenen D, das andere mit dem dunkelgrünen A gekennzeichnet.

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Nährwert-Kennzeichnungen das sind nur einige der vielen Themen, mit denen sich Entscheider und Stakeholder aus der Lebensmittelbranche beschäftigen müssen. Vom Prozess bis zum Produkt liefert die FachPack die passende Antwort. Mehr Informationen finden Sie hier.

Professor Joachim Spranger, Direktor der Medizinischen Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin an der Charité Berlin, unterstützt die Forderung von Foodwatch: „Viele Menschen in Deutschland ernähren sich zu ungesund. Eine verständliche Kennzeichnung der Nährwerte ist ein wichtiges Instrument, um Fehlernährung zu verhindern.“

Lebensmittelhersteller und Organisationen haben zum Teil sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema Nährwert-Kennzeichnung. Unternehmen wie zum Beispiel der Tiefkühlkosthersteller Iglo befürworten Nutri Score. Das Landgericht Hamburg hatte Iglo untersagt, die Verpackungen nach diesem System zu kennzeichnen. Der Lebensmittelverband hat eine eigene Position zu dem Thema.

In Deutschland besteht seit Ende 2016 für vorverpackte Lebensmittel eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung. Für die im Koalitionsvertrag vorgesehene erweiterte Nährwertkennzeichnung steht die Entscheidung über die Art dieses Systems noch aus. Sie wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Verbraucher- wie auch Lebensmittelwirtschaftsseite, dem Handwerk sowie weiteren Stakeholdern erarbeitet.

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