Bundespreis Ecodesign für innovative Konzepte
Der Bundespreis Ecodesign 2021 wurde an zehn Preisträger verliehen. Ausgezeichnet wurden sehr unterschiedliche innovative Projekte, wie zum Beispiel Pflegemittel zum Selbstmischen oder Onlinebestellungen ohne Versandmüll.
Die Preisverleihung markiert zugleich das zehnjährige Jubiläum der höchsten staatlichen Auszeichnung für ökologisches Design in Deutschland. Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin und Jurymitglied erklärte: „Attraktives Design, das höchste Ansprüche an Ökologie und Ästhetik vereint, ist moderner Umweltschutz. Ob ein Produkt sich positiv oder negativ auf die Umwelt auswirkt, wird maßgeblich über sein Design entschieden. Ecodesign konsequent gedacht – von der Herstellung über die Nutzung bis zum Recycling – macht es möglich, Konsum vom Ressourcen- und Energieverbrauch zu entkoppeln. Es geht darum, Gestaltung, Ökologie und Nutzwert optimal miteinander zu verbinden.“
Schwarzelühr-Sutter wies auch darauf hin, dass die Umwelteigenschaften von Produkten und Dienstleistungen vielfach offensiv gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern beworben würden. Dabei komme es allerdings vermehrt zur irreführenden Verwendung von Begriffen mit Umweltbezug. „Den inflationären Gebrauch der Begriffe ‚klimaneutral‘ und ‚klimapositiv‘ sehen wir kritisch. Manchmal stehen dahinter gute Absichten, häufig ist es jedoch Greenwashing und Verbrauchertäuschung.“
Daher unterstütze man entsprechende Aktivitäten in der EU und weltweit, um dem entgegenzuwirken. Dr. Dirk Messner, UBA-Präsident: „Das Thema Ecodesign hat enorm an Bedeutung gewonnen. Ecodesign spielt mittlerweile eine zentrale Rolle in der Kreislaufgesellschaft und der Entkopplung von Ressourcenverbrauch und Wohlstand. Diese gewachsene Bedeutung spiegelt sich auch im Bundespreis Ecodesign wider.“
Folgende Projekte, Produkte und Konzepte, die sich mit Verpackungen befassen, gehören zu den Preisträgern des Bundespreises Ecodesign: In der Kategorie Produkt wurde das CareTwice Shampoopulver von CareTwice UG (Firmensitz: Stuttgart, Baden-Württemberg) gewürdigt: Durch Zugabe von Wasser lässt sich das in Papier verpackte Shampoopulver zu Hause in flüssiges Haarwaschmittel verwandeln. Das bedeutet eine erhebliche Einsparung von Material und Energie.
Das Duschgel- und Handseifen-Pulver von Less Waste Club UG aus Kirchroth, Bayern erhielt ebenfalls eine Auszeichnung. Der Wasseranteil dieser Körperpflegeprodukte in Pulverform wird nahezu auf null reduziert. Dies und der Verzicht auf Kunststoffverpackungen sparen im Herstellungs- und Lieferprozess einen Großteil der Kohlendioxid-Emissionen ein.
In der Kategorie Service ging der Preis an RePack von Original RePack Oy, die ihren Firmensitz in der finnischen Hauptstadt Helsinki hat. Als Dienstleistung für wiederverwendbare Versandpackungen sorgt „dieses Projekt für die Entmüllung des E-Commerce. Online-Shops verschicken ihre Ware in RePacks und Verbraucher senden sie durch Einwurf beim nächsten Briefkasten kostenfrei zurück“, so die Begründung der Jury.
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs herausragende Arbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende. Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt. Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung.