Nachhaltigkeit darf nicht zu viel kosten
Ja zur Nachhaltigkeit, nein zum Preisaufschlag: Mehrere aktuelle Umfragen zeigen, dass die Verbraucher derzeit nicht bereit sind, beim E-Commerce-Shopping mehr Geld für nachhaltige Produkte und Verpackungen auszugeben.
Die Kaufbereitschaft der Kunden für nachhaltige Produkte ist im Onlinehandel von der Höhe des Preises abhängig. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Zustellplattform Seven Senders zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Appinio unter 3.500 Onlineshoppern in sieben europäischen Ländern, über die Fashion United berichtet. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) stufe den Kauf im Internet als stärker umweltbelastend ein im Vergleich zum Einkauf im Geschäft, 44 Prozent stimmten der Klassifizierung nicht zu. Die größte Rolle für die Käufer spielten wiederverwendbare Verpackungen (34 Prozent), 28 Prozent versuchten, Rücksendungen zu vermeiden. Zur Bezahlung eines höheren Preises seien 54 Prozent der Befragten bereit, doch für sechs Prozent liege die Grenze bei einem Euro und nur für zwei Prozent dürfe der Aufschlag mehr als einen Euro betragen.
Kostenfreie Rücksendungen erwünscht
Auch die Diskussionen über die Einführung von Gebühren für die Rücksendung von Produkten und schließlich der Schritt dorthin stoßen in Deutschland auf wenig Gegenliebe. Nach den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage von Yougov für die Otto Group im Juli will die Mehrheit der Deutschen ihre Waren weiterhin kostenfrei zurückschicken können. Nur 14 Prozent der Kunden sind bereit, die Kosten zu übernehmen, 45 Prozent sagen, sie sind generell nicht dazu bereit. Für 33 Prozent ist die Kostenübernahme nur eine Möglichkeit, wenn zuvor keine Versandkosten anfielen. Sollten die Gebühren in Klimaschutzprojekte fließen, steigt die Zustimmungsquote nur auf 35 Prozent, wie etailment.de berichtet.