Ukraine-Krieg verschärft Belastungen für Wellpappenbranche

Die Wellpappenbranche sieht sich durch rasante Preissteigerungen im Energiesektor und drohende Rohstoffknappheit in extremer Bedrängnis, erklärt der Verband der Wellpappen-Industrie. Schon vor Kriegsausbruch sei die Marktlage angespannt und der Kostendruck über Monate so hoch wie nie zuvor gewesen.

Der Verband der Wellpappen-Industrie e. V. (VDW) verurteilt den Angriffskrieg gegen die Ukraine und unterstützt ausdrücklich die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland. Gleichzeitig spricht er von extremen Auswirkungen auf die Wellpappenbranche. „Die zuletzt beobachteten schwindelerregenden Preissteigerungen im Energiesektor treffen auf eine Wellpappenindustrie, die schon seit vielen Monaten mit immer neuen Kostenzuwächsen konfrontiert ist“, warnt der VDW-Vorsitzende Dr. Steffen P. Würth. In der vergangenen Woche seien die Großhandelspreise für Erdgas so stark wie nie zuvor gestiegen.

Die Wellpappenindustrie selbst, aber auch die zuliefernden Hersteller von Wellpappenrohpapier sind maßgeblich auf Erdgas als Energieträger angewiesen. „Schon jetzt sind durch aus dem Ruder gelaufene Gaspreise Schließungen von Papierwerken zu verzeichnen. In Kombination mit wegfallenden Kraftliner-Importen aus Russland droht damit eine Verknappung unseres wichtigsten Rohstoffes Wellpappenrohpapier – und das unter der Voraussetzung eines schon vor Kriegsbeginn historisch hohen Papierpreisniveaus“, erklärt Würth. Auch die durch den Krieg angeheizten Kraftstoffpreise träfen die Wellpappenindustrie überaus empfindlich, betont der VDW-Vorsitzende. VDW-Mitglieder berichteten außerdem bereits von Verzögerungen in der Logistik, knapper werdendem Frachtraum sowie von Produktionsstopps oder -beeinträchtigungen in der verpackenden Industrie, heißt es.

Die massiven Preisturbulenzen am Energiemarkt „und die in diesem Zusammenhang drohende Rohstoffknappheit“ erfüllen die Branche mit größter Sorge. „Wir müssen jetzt darauf zählen können, dass auch die Politik entschieden handelt, um die Kriegsauswirkungen auf die Energiepreise einzudämmen. Nur so lässt sich eine kritische Schwächung systemrelevanter Wirtschaftsbereiche verhindern“, so Würths Appell.

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