„Das Momentum spricht für unser Produkt.“

Im Interview spricht Eduardo Gordillo, Chief Executive Officer und Gründer der Bio-Lutions GmbH über die riesigen Marktchancen von Verpackungen aus Pflanzenresten.

Wann und wie entstand die Idee, aus Agrarresten Verpackungen herzustellen?
Die Idee entstand 2012 aus meinem Willen, etwas für die Umwelt, für die nächste Generation zu tun. Mit dem Thema Verpackungen war ich bereits beschäftigt. Zu dem Material, das wir schon seit Jahren weiterentwickelten und das wir heute benutzen, führten unterschiedliche Fragen und Schlussfolgerungen: Wir wollten dezentralisiert, also weltweit produzieren, weswegen wir Materialien benötigten, die in den jeweiligen Ländern vorhanden sind. So kamen wir auf Agrarreste.

Sind alle Pflanzenreste geeignet oder nur bestimmte?
Wir haben festgestellt, dass wir keine Blätter verwenden können, sondern eher die Stängel. Das kann Stroh sein, das können die Stängel von Tomatenpflanzen oder die Stämme von Bananenstauden sein. Wir benötigen lange und kurze Fasern. Wir haben da schon viel getestet und vieles funktioniert auch. Aber ich glaube nicht, dass alle Pflanzen für die Produktion geeignet sind. Weiche Pflanzen wie Erdbeerstauden oder Gras gehen nicht.

Was hält die Fasern zusammen?
Das war eine Entwicklung mit einer Partnerfirma. Das ist ein rein mechanischer Prozess, der die Fasern zu selbstbindenden Fasern umwandelt, indem er mehr Kontaktpunkte schafft. Wenn man die Zahl der Kontaktpunkte vervielfacht, verbinden sich die Fasern von selbst.

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Was sind die Vorzüge solcher Verpackungen?
Es sind die ökologischsten Verpackungen, die es zurzeit gibt. Sie sind preiswert und zudem stabil. Und das Beste: Man sieht dem Produkt sofort an, dass es ein natürliches Produkt ist. Man muss das nicht erklären.

Sind die Produktionskosten wettbewerbsfähig und wie schätzen Sie die Marktchancen ein?
Wir sind in vielen, wenngleich nicht allen Fällen konkurrenzfähig mit Plastik und Pappe sowie weiteren Materialien. Auch deswegen stehen wir bereits in engem Kontakt mit dem Handel und Vertriebsgesellschaften, und wir haben von dort eine sehr positive Resonanz erhalten. Es existiert ein großes Potenzial für unsere Produkte, der Markt selbst ist gigantisch. Man sucht nach Alternativen für Plastik und Papier, weswegen das Momentum für unsere Produkte spricht.
Wir haben die Technologie, in Indien produzieren wir schon. Derzeit klären wir, ob wir mit unseren indischen Produktionsstätten die Nachfrage in Deutschland bedienen können. Außerdem stehen unsere Gespräche mit Investoren über die Finanzierung des Aufbaus einer deutschen Produktion im Jahr 2020 kurz vor dem Abschluss.

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