Erste Tests ergeben: Recycling bei PET-Schalen ist möglich

Das Recycling von PET-Schalen galt bislang als schwierig. Nun gibt es erste Forschungsergebnisse, wonach die Schalen wieder in den Kreislauf geführt werden können.

PET-Schalen können wieder zu PET-Schalen recycelt werden: Das hat der Arbeitskreis PET-Schalen der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. in einem jetzt erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt zur Kreislaufführung von PET-Schalen herausgefunden. „Das Recycling von PET-Schalen galt bislang mangels entsprechender Sortier- und Recyclingtechnologien als schwierig. Der erfolgreiche Abschluss des Projektes zeigt jedoch: PET-Schalen können recycelt werden, und zwar wieder zu PET-Schalen, wenngleich rechtlich noch kein Lebensmittelkontakt erlaubt ist. Aber auch hierfür werden wir eine Lösung finden“, bewertet der Vorsitzende des Arbeitskreises, Sebastian Kremer, die Ergebnisse des Großversuchs. Weitere Versuche mit deutlich mehr Inputmaterial sind geplant, um noch offene Fragen einer großtechnischen Aussortierung, werkstofflichen Verwertung und Produktanwendung zu klären.

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Das Pilotprojekt kurz zusammengefasst: Mitglieder des IK-Arbeitskreises mieteten gemeinsam mit einem Hersteller von optischen Sortiereinheiten Ende August eine Sortierlinie an. Aus 30 Tonnen der gemischten PET-Fraktion aus den dualen Systemen (gelber Sack/gelbe Tonne) wurden klare Mono-PET-Schalen aussortiert, die im Anschluss von einem PET-Recyclingbetrieb zerkleinert, gewaschen und zu Flakes aufbereitet wurden. Die Flakes nutzte anschließend eine IK-Mitgliedsfirma für die Herstellung von PET-Folie und stellte aus dieser neue PET-Schalen her. PET-Flakes sind der Ausgangsstoff für eine Vielzahl von verschiedenen Produkten, zum Beispiel für die Verpackungsindustrie, wo besonders hohe Qualitätsanforderungen an die eingesetzten Verpackungen aus PET gestellt werden.

„Es besteht erhebliches Potenzial“

Auf Anfrage erklärt Dr. Christian Detrois, Corporate Packaging Manager bei Nestlé  Deutschland: „PET ist ein exzellenter Packstoff, der in großem Umfang eingesetzt und heute bereits recycelt wird, insbesondere in Form von Flaschen aus dem Pfandsystem. Es besteht erhebliches Potenzial, noch mehr PET zu rezyklieren, indem die Schalenfraktion als Feedstock genutzt wird. Insofern eine sehr begrüßenswerte Initiative.“

Der IK-Arbeitskreis PET-Schalen hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung des Marktes für Schalen aus Polyethylenterephthalat (PET) durch die Sicherstellung der Recyclingfähigkeit voranzutreiben. Im Arbeitskreis engagieren sich Unternehmen der Wertschöpfungskette PET-Verpackungen. Dazu zählen Hersteller von PET-Schalen, PET-Blistern, PET-Oberfolien, Hersteller von optischen Sortiereinheiten sowie PET-Recyclingunternehmen. An dem Pilotprojekt beteiligten sich 15 Unternehmen.

Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. vertritt als Branchenverband die Interessen der Hersteller von Kunststoffverpackungen und Folien in Deutschland und Europa. Die mittelständisch geprägte Branche hat nach eigenen Angaben mehr als 90.000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro. Kunststoffverpackungen haben einen Anteil von 44 Prozent am deutschen Verpackungsmarkt. Die IK ist der größte Trägerverband des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie.

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