Lippenbalsam bleibt an der Verpackung haften
Verschwenderisch: Der österreichische Verein für Konsumenteninformation stellte in Tests fest, dass bei vielen Lippenpflegeprodukten ein Teil des Inhalts in den Müll wandert.
Von Lippenpflegeprodukten bleibt oft viel in der Verpackung haften, kritisiert der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI). Er hat 23 Produkte getestet. Am meisten wegwerfen müssen Käufer von Kneipps Lippenpflege Holunder Karité und Elisabeth Ardens Eight Hour Cream Lip Protection Stick LSF 15: nämlich mehr als ein Drittel des Kosmetikprodukts. Das sei aus technischen Gründen unvermeidbar, habe Kneipp auf Nachfrage des VKI erklärt. Die beiden mit dem höchsten nutzbaren Anteil werden auch in Deutschland verkauft: Eos Lippenbalsam Süße Minze und Labello Labellino Coconut Water & Aloe Vera.
„Verpackungen lassen sich ohne Weiteres so konzipieren, dass man das Produkt zur Gänze beziehungsweise bis auf einen vernachlässigbaren Rest aufbrauchen kann“, sagt VKI-Chemikerin und Kosmetikexpertin Birgit Schiller. Daher seien die Testergebnisse ärgerlich. „Teilweise gingen fast 20 Prozent des Inhalts verloren. Bei der teuersten Creme landeten umgerechnet knapp 10 Euro auf dem Müll. Immerhin führte unser Test dazu, dass einige Hersteller ihre Produkte mittlerweile in einer kundenfreundlicheren Verpackung anbieten.“
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Im aktuellen Test hat sich die Expertin die Restmengen in Lippenpflegeprodukten vorgenommen. „Aus Reklamationen von Konsumentinnen und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Verpackung vor allem bei Lippenpflegestiften so konstruiert ist, dass ein gewisser Anteil nicht verwendet werden kann, wenn man den Stift nicht zerbrechen möchte.“ Schiller kaufte in Drogerien und Kosmetikgeschäften in Österreich 21 verschiedene Lippenpflegestifte. Um herauszufinden, ob die Verpackung eine Rolle spielt, wählte sie zusätzlich zwei Produkte aus, die in einem Behälter angeboten werden (Pods). Um einen Richtwert zu bekommen, wurden pro Produkt jeweils drei Exemplare überprüft.