Verbraucher achten auf umweltfreundliche Verpackung

Die EU-Politik hat Plastik den Kampf angesagt. Doch ist das Thema auch Konsumenten für ihr Einkaufsverhalten wichtig? Die Meinungsforscher von YouGov gingen dieser Frage nach.

Nur 29 Prozent sind laut der YouGov-Studie der Meinung, dass es bereits ausreichend umweltfreundliche Verpackungen gibt. 72 Prozent wählen beim Einkauf bevorzugt Produkte, die möglichst wenig Verpackungsmüll verursachen. Vor allem Älteren ab 60 Jahren (81 Prozent) ist es ein Anliegen, Müll bereits bei der Produktauswahl im Supermarkt zu vermeiden. Mit sinkendem Alter achten die Verbraucher vergleichsweise weniger auf den Verpackungsmüll. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Analyse „Für die Tonne“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov. Knapp die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) hat schon einmal ein Produkt nicht gekauft, weil dieses in Plastik verpackt war. Die Studie zeigt, dass Plastikverpackungen bei Kunden von Netto (40 Prozent) oder Aldi Nord (39 Prozent) weniger dazu führen, dass Waren liegen gelassen werden. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) würde sogar der Umwelt zuliebe die Haupteinkaufsstätte wechseln, wenn ein anderer Supermarkt in der Nähe eine umweltfreundliche Verpackung anbieten würde. Vor allem Edeka (58 Prozent) und Penny (58 Prozent) könnten hierdurch Kunden verlieren.

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Welche Eigenschaften Verbraucher bei Verpackungen von Lebensmitteln bevorzugen, hängt vom verpackten Produkt ab. So steht für die Verbraucher bei Trockenwaren wie Nudeln (51 Prozent), bei Süßwaren (49 Prozent) und Obst und Gemüse (56 Prozent) die Umweltfreundlichkeit einer Verpackung an erster Stelle. Bei leichter verderblichen Waren, wie Frischwaren und Milchprodukte legen die Verbraucher am meisten Wert darauf, dass Keime vermieden werden (63 Prozent bei Frischwaren und 58 Prozent bei Milchprodukten). Umweltfreundlichkeit steht jedoch bei diesen Produktgruppen mit 53 und 54 Prozent jeweils an zweiter Stelle der Aspekte, auf die sie bei der Verpackung achten.

Deutsche Verbraucher sind für das Thema Verpackungsmüll sensibilisiert und versuchen bereits bei ihrem Einkauf, aktiv Verpackungsabfälle zu vermeiden“, sagt Daniela Loeck, Senior Consultant bei YouGov. „Einzelhändler und Unternehmen über alle Produktkategorien hinweg sollten den Anspruch der Verbraucher ernst nehmen und bei ihren Angeboten in puncto Umweltfreundlichkeit nachbessern.“

Auf die Frage, warum Verbraucher mehr nachhaltige Verpackungen fordern, aber dennoch der Konsum von Kaffee und Snacks zum Mitnehmen steigt, erklärt Daniela Loeck: „Der Wunsch der Verbraucher nach mehr umweltfreundlichen Verpackungen steht auf den ersten Blick in Widerspruch zum steigenden Konsum von Kaffee und Snacks To-Go, die häufig vergleichsweise viel Verpackungsmüll mit sich bringen. Hier steht für die Konsumenten eine schnelle, unkomplizierte Verzehrmöglichkeit im Vordergrund. Verpackungslösungen, die diesen Komfort einschränken, wie beispielsweise Pfandsysteme mit eingeschränkten Rückgabemöglichkeiten, werden entsprechend weniger gut akzeptiert. Trotzdem schätzen Verbraucher auch hier umweltfreundliche Alternativen. Anbieter von To-Go- oder Convenience-Produkten können daher besonders mit Lösungen punkten, die beide Aspekte miteinander verbinden.“

Für die Studie wurde auf die 130.000 Datenpunkte umfassende YouGov-Datenbank zugegriffen, für die im Jahresverlauf 70.000 Deutsche kontinuierlich repräsentativ befragt werden. Kombiniert wurde die Analyse mit einer zusätzlichen bevölkerungsrepräsentativen Befragung von 1.023 Personen, die vom 11.03. bis 13.03.2019 durchgeführt wurde.

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