Sonderschau zeigt innovatives Verpackungsdesign

Analog zum Messethema werfen die NürnbergMesse und bayern design in der Sonderschau „Transition in Packaging by Design“ der FACHPACK in Halle 7 (Stand 432) ein besonderes Licht auf Chancen, die sich im Verpackungsdesign durch gesellschaftliche Veränderungsprozesse bieten.

Grundlage dieser Prozesse ist das sich stets wandelnde Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher. Unternehmen stehen damit vor der Herausforderung, nachhaltig im Sinne der Ökologie und Kundenbindung zu handeln. Bayern design zeigt in Kooperation mit der NürnbergMesse, welche Antworten Designerinnen und Designer sowie Unternehmen auf diese Transformationen finden. Die gezeigten Innovationen reichen dabei von A wie Augmented Reality (AR) über U wie Urne bis Z wie dem zeerooo-Mehrwegsystem und sind eine Inspirationsquelle für neue Trends und Impulse in der Verpackungsindustrie und Gesellschaft. Sie werden zusätzlich zur Ausstellung in der sogenannten PACKBOX durch Referentinnen und Referenten auch live erfahrbar gemacht.

Address, Amaze und Advance

Unter den Schlüsselwörtern „Address“ (Ansprechen), „Amaze“ (Verblüffen) und „Advance“ (Voranbringen) zeigt die Sonderschau ausgewählte Beispiele für Verpackungsdesign, bei denen Designerinnen und Designer sowie Unternehmen die Verpackung strategisch nutzen: Als Kommunikationsträger, als Mittel zur Interaktion und als Einsatzfeld nachhaltiger Materialentwicklung. Die Verpackungsspezialistinnen und Verpackungsspezialisten begreifen den Auftrag zur Neugestaltung als Spielfeld für Ästhetik und Nachhaltigkeit. Dabei setzen sie sowohl auf gestalterische wie auch auf technische und kommunikative Innovationen.

Mit ihren Verpackungskonzepten sprechen Madeline Hesse, Elisabeth Freymüller, Frederic Vennemeyer und Jonas Zerr, vier Designstudierende der Münster School of Design, und snoopstar wichtige Themen an und vermitteln diese überzeugend. Das Projekt aus Münster widmet sich der Grundwasserverseuchung durch achtlos weggeworfene Zigarettenstummel. Deshalb verfügt ihre Zigarettenverpackung „Input“ über ein ausziehbares Zusatzfach, in dem die Zigarettenstummel bis zur fachgerechten Entsorgung aufbewahrt können. Das Konzept fördert das Problembewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher und liefert zugleich eine praktische Möglichkeit, zum Wandel beizutragen. Zahlreiche Verpackungskonzepte sind aber nicht auf den ersten Blick als nachhaltig zu erkennen. snoopstar nutzt hierfür Augmented Reality und macht hierdurch nachhaltige Verpackungen als solche erkennbar und fit für die Zukunft.

Biobasierte Verpackungen bringen die Gesellschaft in allen Lebenslagen voran. Sei es beim Verzicht auf das umweltschädliche Styropor bei stoßempfindlichen Waren oder auf unverrottbare Schmuckurnen bei der Bestattung. Amen Candles zeigt in Zusammenarbeit mit GROWN bio eine Schutzverpackung aus Mycelium (Pilzwurzeln) und Hanffasern. Mit dieser völlig natürlichen Verpackung werden die temperaturempfindlichen und zerbrechlichen Amen-Duftkerzen sicher in die ganze Welt verschickt. urnfold stellt handgemachte Schmuckurnen aus hochwertigen Papieren her. Dabei stehen drei Dinge im Vordergrund: Nachhaltigkeit, zeitgemäße Ästhetik und die Unterstützung einer persönlicheren Trauerkultur. Das Material Papier erfüllt den eigentlichen Nutzen einer Schmuckurne: sie dient einer optischen und emotionalen Aufwertung der vorgeschriebenen Aschenkapsel und zersetzt sich im Erdreich vollständig und ohne Rückstände.

Verblüffend überzeugend sind die Verpackungskonzepte der Designerinnen Hélène Fontaine (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) und Sarah Klein. Die Nutzungsfreundlichkeit von abgepackten Lebensmitteln lässt oft zu wünschen übrig – kleine, schlecht greifbare Laschen oder festsitzende Deckel erschweren die Handhabung besonders für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Durch den hervorstehenden Fuß der Schale und die verlängerte Lasche der Deckfolie lässt sich die Verpackung „i-si“ von Hélène Fontaine auch mit wenig Kraft oder sogar einhändig problemlos öffnen. Der „ReWrap“ von Sarah Klein ist eine innovative Lösung, um Food-To-Go zu transportieren. Er kann durch verschiedene Falt- und Wickeltechniken flexibel genutzt werden. Die Verpackung für Pommes zum Beispiel ähnelt gestalterisch einer klassischen Pommesverpackung. Ein Falafel wird aber wie gewohnt eingewickelt. „ReWrap“ kann bis zu 4000-mal wiederverwendet, in einem Pfandsystem angeboten werden und verhindert effizient Abfall.

Weitere Ausstellerinnen und Aussteller in der Sonderausstellung sind: Kebag (Döner-Verpackung), outnature (Verpackungen aus Silphie-Pflanzenfasern), Philips Hue smart lighting (interaktive Verpackung mit Farbwechselmechanismus), Syntegon (Blister meets paper), Regionique (Lebensmittel mit Transparenzcode), Van Genechten Packaging (100 Prozent recyclefähige Schokoladenverpackung, ohne zusätzliches Einschlagmaterial), Vöslauer ( Edition „Artists for Tomorrow“) und zerooo Mehrwegsystem (Mehrweg-Tiegel und Pfandflasche).

Design als Kommunikationsträger

Analog zu den drei Kategorien der Sonderschau legen die Vortragenden am Mittwoch, 28. September, von 13 bis 14 Uhr in der PACKBOX einen Fokus auf das Verpackungsdesign als Kommunikationsträger, als Mittel zur Interaktion und als Einsatzfeld nachhaltiger Materialentwicklung und erläutern ihre Konzepte live.

Bayern design ist das Kompetenzzentrum für Wissenstransfer und Kollaborationen rund um Design in Bayern. Mit seinen Projekten unterstreicht es die Bedeutung von Gestaltung. Denn Design spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und nachhaltigen Wandels. Die bayern design GmbH wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützt und ist die Veranstalterin von Deutschlands größtem Design-Event, der Munich Creative Business Week (MCBW), die vom 6. bis 14. Mai 2023 in München stattfindet.

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