Nachhaltigere Etikettierung
Der Bio-Lebensmittelhersteller Rapunzel kommt beim Packaging ohne das sonst übliche silikonbasierte Trägermaterial aus. Es nutzt trägerbandlose Etiketten der Firma Herma.
Rund die Hälfte aller Produkte der Biomarke Rapunzel werden am Hauptsitz im allgäuischen Legau hergestellt und abgepackt. In der schnellsten Verpackungslinie ist ein InNo-Liner-Etikettiersystem von Herma in Betrieb, dessen innovative Besonderheit und Alleinstellung darin bestehe, dass es vollständig ohne das sonst übliche silikonisierte Trägermaterial auskommt. „2.000 bis 3.000 Applikationen kommen hier allein in der Kichererbsen-Umverpackung pro Schicht zusammen und das lässt schnell erahnen, wie hoch das Einsparpotenzial ist“, erläutert Alexander Karst, Abteilungsleiter Produktion. „Es liegt bereits in dieser einen Testanlage bei 355 Kilogramm pro Jahr. Das haben wir zwar bislang sorgfältigst entsorgt; aber wenn es auch vollständig ohne geht, ist klar, welcher Weg der bessere ist.“ Das InNo-Liner-Etikettiersystem sei die erste praxisgerechte Lösung dieser Art weltweit, die den hohen Taktleistungen und Anforderungen moderner Verpackungs-, Versand- und Logistikanwendungen gerecht werde, in denen sich eine Direktbedruckung wechselnder Kartonmaterialqualitäten aufgrund des dann unzureichenden Druckbildes verbietet. Schließlich müssen alle Codes in der nachfolgenden Logistikkette immer wieder sicher und augenblicklich lesbar sein.
Mehr Etiketten auf einer Rolle
Das System basiert auf einer speziellen Klebstoffausführung sowie einer eigens dafür entwickelten Mikrozerstäubungseinheit, die erst im Moment des Verspendens für eine präzise, rein wasserbasierte Kleberaktivierung sorgt. Daher ist das bis dahin nicht klebende Etikettenmaterial ganz normal auf Rolle gewickelt. Systembedingt ein weiteres Plus ist laut Karst, „dass nur das Etikett variabel bedruckt wird, das tatsächlich auch verspendet wird. Verwechslung oder fälschlicher Einsatz bereits gedruckter Etiketten sind sowohl bei Anlauf als auch bei Linienunterbrechungen ausgeschlossen, da kein Etikett im Vor- oder Fortlauf in der Schleife hängt – ein riesiger Vorteil für die Produktsicherheit.“ Aufgrund des fehlenden Trägermaterials passen viel mehr Etiketten auf eine Rolle. Das spart neben der kompletten Entsorgung auch Handling-, Lager- und Transportkosten. „Und in der Anwendung betriebswirtschaftlich günstiger als ein normales Haftetikett ist die Lösung mit InNo-Liner auch“, sagt Karst. „In Betrieb und Funktion entscheidend sind aber der effiziente Etikettiervorgang, das saubere Druckbild und die sichere Haftung.“ Denn das Umverpackungs-Etikett steuert den gesamten Weg des Kartons.