Hackfleisch im Flow-Pack
Die Supermarktkette Feneberg hat gemeinsam mit Ulma Packaging das Verpackungskonzept für Hackfleisch umgestellt: Statt in der MAP-Schale gibt es das Fleisch nun im Flow-Pack. Dadurch werden 70 Prozent Kunststoff eingespart.
Hackfleisch im Schlauchbeutel statt in der MAP-Schale: Der Trend zieht immer breitere Kreise. Aldi und Lidl beispielsweise sind den Schritt gegangen und haben Flow-Packs für Hackfleisch eingeführt. Feneberg hat die eigene Produktion sogar komplett umgestellt und bietet seine SB-Hackfleischprodukte in den knapp 80 Filialen nicht mehr in der bisher üblichen MAP-Schale an, sondern ausschließlich im Schlauchbeutel. Im nächsten Schritt soll bei Feneberg die Flow-Pack-Lösung für das gesamte SB-Fleisch genutzt werden.
Die Verpackungsidee hat die süddeutsche Supermarktkette Feneberg zusammen mit Ulma Packaging entwickelt und realisiert, einem der weltweit größten Anbieter von Flow-Pack-Technologie. Der Umstieg auf die Flow-Pack-Verpackung war ein großer Schritt für Feneberg, denn pro Woche produziert die eigene Metzgerei in Kempten insgesamt 20 Tonnen Hackfleisch und Hackfleischprodukte wie Burger-Patties oder Cevapcici.
70 Prozent weniger Plastik
Flow-Packs sind bis zu 10-mal dünner als konventionelle MAP-Schalen. Außerdem sind sie deutlich leichter: Statt Tara-Gewichten von 13,58 bis 24,98 Gramm bei der Schalenverpackung bringen die Folienlösungen nach Angaben von Ulma Packaging je nach Größe nur zwischen 4,00 und 4,94 Gramm auf die Waage. Dadurch spart sich Feneberg mindestens 70 Prozent Plastik pro Verpackungseinheit ein. Das bedeutet für Feneberg 35,7 Tonnen weniger Kunststoff pro Jahr.
Einfaches Recycling
Die recycelbaren Flow-Packs machen es dem Verbraucher einfach: Die Folie kann ungewaschen in den gelben Sack. „Dieses einfache Handling ohne weiteres Trennen hat uns überzeugt“, erklärt Christan Gareiß, Leiter der Produktionstechnik bei Feneberg. „Viele andere Verpackungskonzepte, die Kunststoff einsparen, erfordern vom Endverbraucher einen Zwischenschritt. Oft muss man zum Beispiel eine Folie vom Karton abziehen, was erfahrungsgemäß nicht immer gemacht wird.“
Problemlos stapelbar
Weniger Plastik bedeutet dabei nicht weniger Qualität und Hygiene. „Der Flow-Pack ersetzt eins zu eins die technischen Eigenschaften der MAP-Schale“, erklärt Thomas Blümel, Geschäftsführer von Ulma Packaging. Die verwendete Mehrschichtfolie MonoFlow Re des Folienherstellers Schur Flexibles besteht zu 95 Prozent aus dem Mono-Material Polypropylen sowie einer dünnen Hochbarriere, welche die Hackfleischprodukte frisch hält. Durch die Schutzatmosphäre ist der Flow-Pack zudem problemlos stapelbar. Das Hackfleisch wird nicht zerdrückt.
Geringerer Logistikaufwand
Vor der Umstellung auf die Flow-Packs reichte eine Palette an MAP-Schalen für 2.880 bis 5.040 Verkaufsverpackungen für Hackfleisch und Hackfleischprodukte. Mit Flow-Packs sind es nun zwischen 64.8000 bis 81.000 Verkaufsverpackungen. „Statt 100 Lkw-Ladungen an MAP-Schalen brauchen wir jetzt gerade mal 7 Lkw-Ladungen an Folie. Das ist eine Reduzierung von 93 Prozent. Genauso groß ist die Einsparung beim Lagerbedarf“, erleutert Gareiß. Das senkt auch den CO2-Ausstoß deutlich.
Verpackung mit viel Potenzial
„Der Flow-Pack ist die Verpackung der Zukunft in der Lebensmittelindustrie“, ist Alexander Biechteler überzeugt, Leiter des technischen Vertriebs und der Anwendungstechnik bei Ulma Packaging. „Wir können bei dieser Verpackungsvariante zwar nicht komplett auf Kunststoff verzichten, aber wir können die Menge enorm reduzieren.“ Nach der Verwendung lasse sich das Material zudem vollständig recyceln.
„Die Flow-Pack-Verpackung ist eine ausgereifte Technologie, die nicht neu erfunden werden muss, sie kann wirklich von jetzt auf gleich umgesetzt werden“, betont Ulma-Geschäftsführer Blümel: „Bei fast allen Produkten, die aktuell noch in MAP-Schalen verpackt werden, ist der Schwenk auf Flow-Pack machbar.“