Käse in recyceltem Kunststoff

Die britische Handelskette Tesco führt neue flexible Kunststoffverpackungen für Käse ein. Der Versuch soll zeigen, dass recycelter Kunststoff lebensmitteltauglich ist. Für die Wiedergewinnung des Rohstoffs kommt das Pyrolyse-Recyclingverfahren zum Einsatz.

Eine ganze Lieferkette hat dafür zusammengearbeitet. Das Ziel: von Tesco-Kunden eingesammelte Kunststoffe zu neuen lebensmitteltauglichen Verpackungen zu recyceln. Die Unternehmen Plastic Energy, Sabic, Sealed Air und Bradburys Cheese kooperierten mit Tesco bei der Durchführung des Versuchs. Der soll belegen, dass flexible Kunststoffverpackungen statt im Abfall in einem geschlossenen Recyclingkreislauf wieder verwertet und mehrfach zu neuem Kunststoff recycelt werden können.

Geschlossenes Kreislaufsystem finden

In Großbritannien werden laut UK Household Plastic Collection Survey rund 400.000 Tonnen Weichkunststoffe verwendet. Aber nur knapp 21.000 Tonnen davon werden gesammelt und recycelt, zu nicht-lebensmitteltauglichem Material. 2019 wurden in zehn Tesco-Geschäften im Südwesten Englands Recycling-Sammelstellen für Weichkunststoffe eingerichtet, um Wege zur Lösung dieses Problems zu finden und ein geschlossenes Kreislaufsystem zu schaffen. Das Material wurde an Plastic Energy geschickt. Das Unternehmen wandelte die gebrauchten Verpackungen durch ein besonderes Recyclingverfahren, die so genannte Pyrolyse, in Öl um. Dieses Öl wurde von Sabic dann verwendet, um neue Kunststoffgranulate herzustellen. Die Pellets wurden von Verpackungsspezialist Sealed Air schließlich in einem Kunststoffverpackungsdesign genutzt, das alle Leistungsanforderungen von Bradburys, dem Käselieferanten von Tesco, erfüllt.

Mindestens 30 Prozent recycelter Kunststoff

Sieben verschiedene Käsesorten von Bradburys werden nun in den neuen Verpackungen in Tesco-Filialen verkauft, die mindestens 30 Prozent recyceltes Material aus dem neuen Verfahren enthalten. „Wir entfernen alle überflüssigen und nicht recycelbaren Verpackungen aus unserem Unternehmen und werden sicherstellen, dass alles, was übrig bleibt, als Teil eines geschlossenen Kreislaufs recycelt werden kann“, kündigte James Bull an, Leiter der Verpackungsabteilung bei Tesco. „Diese aufregende neue Partnerschaft hat das Potenzial zu zeigen, dass jedes Stück Kunststoff, das wir verwenden, recycelt werden kann.“

„Die Entwicklung und Erprobung neuer Recyclinglösungen und deren Umsetzung auf dem Markt erfordert eine enge Zusammenarbeit mit der gesamten Wertschöpfungskette“, betonte Carlos Monreal, Gründer und CEO von Plastic Energy. „Diese einzigartige Partnerschaft ist nur der Anfang der Reise, um die Vorteile eines fortschrittlichen Recyclings aufzuzeigen und ein Kreislaufsystem für Kunststoffe zu entwickeln.“

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