Augmented Reality bietet neue Chancen

Verpackungen, die mit Augmented-Reality-Elementen ausgestattet sind, sind auf dem Vormarsch.

Oft sind unter Augmented Reality Visualisierungen gemeint, die reale Bilder auf dem Smartphone oder Tablet virtuell ergänzen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Bereits realisiert wurden virtuelle Rundgänge, Gewinnspiele, virtuelle Themenwelten oder Bedienungsanleitungen, die beim Fotografieren oder Filmen eines Produkts auf der Verpackung erscheinen. Im Falle des sprechenden Totenkopfes beschritten die Multi-Color Corporation (MCC) mit Sitz im US-amerikanischen Batavia und Talkin‘ Things aus Las Vegas einen neuen Weg. Sie kombinierten AR mit NFC-Technologie auf einem Label für Bierflaschen. Das Label interagiert mit dem Verbraucher über die AR-Gesichtserkennung und bezieht ihn in dynamische Szenarien mit ein, die von seinen jeweils gezeigten Emotionen abhängen. Scannt der Kunde das Smart Label mit einer mobilen App, tritt der auf dem Etikett dargestellte Schädel in einen interaktiven Dialog mit dem Konsumenten. Die Gesichtserkennung registriert, ob der Kunde glücklich oder traurig ist, daraufhin wird der Dialog des Labels mit dem Konsumenten entsprechend angepasst.

Derartige Marketingstrategien sollen in erster Linie für eine deutliche Umsatzsteigerung sorgen. Trotz aller bisherigen Erfolgsmeldungen gibt es aber auch kritische Töne: „Wenn zukünftig im Supermarkt alles blinkt, leuchtet und mit mir spricht, dann ist schnell der gewünschte Effekt weg“, befürchtet Uwe Melichar, Geschäftsführender Partner bei Factor in Hamburg und dort für den Bereich Packaging verantwortlich. „Bislang sehe ich mehr unsinnige als sinnvolle Anwendungen. Smart Packaging macht aber nur Sinn, wenn es Funktionalitäten bietet, die mein Leben leichter machen.“

Smart Packaging könne durchaus eine neue Chance für den stationären Handel sein, der nach sinnvollen digitalen Verzahnungen sucht. Factor hat deshalb zusammen mit Siegwerk / Prismade und Edelmann das Konzept „Master of Ceremony“ entwickelt, eine Tee-Marke mit digitaler Verpackung. Die Verpackung führt den Konsumenten über eine App durch den Prozess der Teezubereitung. Berücksichtigt werden die Wasserhärte am Aufenthaltsort, die spezifische Brühtemperatur und Ziehzeit der Teesorte. „Limitierte oder exklusive Produkterlebnisse – gerade auch bei Eigenmarken – tragen dazu bei, dass der stationäre Handel als attraktiv erlebt wird. Umso mehr, wenn sie einen digitalen Mehrwert bieten“, weiß Melichar.

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