Vom schwarzen Marker zum smarten Stift

Der Schreibwarenhersteller Edding hat seine Anwendungsfelder erweitert und in die Entwicklung digitaler Technologien investiert. Das Unternehmen hat einen digital lesbaren, aber unsichtbaren Code für Verpackungen oder Dokumente entwickelt.

Eine Tinte, die nicht schmiert, sondern Papier und Display verbindet: Das Unternehmen Edding, bekannt für seine dicken Marker, baut seine Anwendungsfelder aus – auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr Pakete etikettiert statt beschriftet werden. Vorstandschef Per Ledermann hat vor allem in die Entwicklung eigener digitaler Technologien investiert. So hat das eigens dafür gegründete Tochterunternehmen Edding Tech den „Edding code“ auf den Markt gebracht, der mit leitfähiger Tinte Papier und Display verbindet und neue Möglichkeiten für Sicherheit und Echtheit von Verpackungen und Dokumenten biete.

Beim „Edding code“ handelt es sich um eine neue Technologie, die von dem Start-up-Unternehmen Prismade Labs in Chemnitz entwickelt wurde, das inzwischen zu 50 Prozent zum Edding-Konzern gehört. Zum Einsatz kommt leitfähige Tinte, die als digital lesbarer, aber optisch unsichtbarer Code auf Papier, Verpackungen oder Labeln gedruckt wird. Der Touchscreen eines Smartphones wird durch die leitfähige Tinte wie ein Fingertippen aktiviert. „Das System ermöglicht durch eine verdruckte leitfähige Tinte in einer bestimmten Codierung die Kommunikation analoger Produkte mit allem erdenklichen Web-Content über das Smartphone oder Tablet. Dies wird möglich durch unsere intelligente Decodier-Software, die auf einem selbstlernenden und damit smarten Algorithmus beruht“, erklärt Christiane Gieschen vom International Brand Management des Konzerns. Für Sicherheitsbehörden oder andere institutionelle Anwender biete das Unternehmen eine Reader-Lösung an.

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Der „Edding code“ eigne sich zur Echtheitsüberprüfung, zur Dokumentensicherheit, für interaktive Verpackungen oder für Marketing- und Promotionaktivitäten. Mithilfe eines Smartphones kann der Code ausgelesen und die Echtheit eines Dokuments oder Markenartikels verifiziert werden. „Mit Edding code“ kann zum einen durch das Einlesen eines codierten Labels die Echtheit eines Dokuments festgestellt werden, zum anderen kann nachgewiesen werden, dass man sich im tatsächlichen physischen Besitz eines Dokuments befindet“, so Gieschen. In diesem Bereich habe man die ersten beiden Produkte mit Partnern entwickelt, die 2019 live gehen sollten. Der Code werde in einem Pilotprojekt von einem Autoflotten-Unternehmen in Norddeutschland und deren Fahrern genutzt. Das Autoflotten-Unternehmen bringe kleine Aufkleber auf die Führerscheine der Fahrer. So kann die Firma der regelmäßigen Prüfpflicht, ob alle Fahrer noch einen gültigen Führerschein besitzen, leichter nachkommen. Das spare Zeit und Mühe für die Überprüfung. Der „Edding code“ werde derzeit auch für den Nachweis zwischen Autohändlern und deren Banken verwendet, wenn es um den Nachweis des Besitzes des Fahrzeugbriefes geht.

Ein bedeutendes weiteres Anwendungsfeld stellen interaktive Verpackungen dar, denn durch den Code können beliebige Informationen aktiviert werden, die eine Interaktion zwischen Hersteller- und Verbraucher ermöglichen. Dies sei für Marketing- und Promotionzwecke sinnvoll.

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