Neue Lösungen in der digitalen Welt
Der Einsatz von IoT-Lösungen (Internet der Dinge) im Verpackungs- und Transportbereich ist ein Thema des Forums TECHBOX. Experten schildern ihre Forschungsergebnisse, die für den Einsatz in der Praxis bestimmt sind.
Die Session Einsatz von IoT-Lösungen (Internet der Dinge) im Verpackungs- und Transportbereich zeigt aktuelle Beispiele für den Einsatz von IoT-Lösungen im Verpackungs- und Logistikbereich aus Forschung und Praxis auf. Die Referenten Professor Andreas Harth und Andreas Hölczli schildern und erläutern im Forum TECHBOX am dritten Messetag, am Donnerstag, 30. September, ab 12 Uhr ihre Projektergebnisse und diskutieren den Status Quo abschließend gemeinsam mit dem Moderator Uwe Veres-Homm vom Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen (IIS) .
Andreas Harth ist studierter Informatiker, hat in Irland promoviert, am KIT in Karlsruhe habilitiert und ist heute nach Forschungsstationen an Unis in Heidelberg, Österreich und Kalifornien Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Technische Informationssysteme, an der Universität Erlangen-Nürnberg. Gleichzeitig leitet er die Abteilung „DATA SPACES & IOT SOLUTIONS“ beim Fraunhofer IIS. Die Entwicklung von Methoden und Technologien für dezentrale Informationssystem, zum Beispiel im Internet, sowie deren Einsatz im Unternehmen ist sein Forschungsthema. In zahlreichen Forschungsprojekten mit Industriebeteiligung hat er die Integration von Daten, zum Beispiel mittels Technologien des Semantic Web und der Linked Data, sowie das Zusammenwirken von Komponenten, unter anderem mittels Prozessmodellierungssprachen, untersucht. Anwendungen dieser Methoden und Technologien finden sich im Internet der Dinge und im Web der Dinge sowie rund um das Themenfeld Industrie 4.0.
Neue Geschäftsmodelle mit Sonderladungsträgern in der Cloud
Der Vortrag von Harth werde das gerade abgeschlossene Forschungsprojekt iSLT.net vorstellen, das die Herausforderungen des Behältermanagements in der digitalen Welt am Beispiel der deutschen Automobilindustrie untersucht hat. „Durch die Entwicklung eines modularen Containers, der Evaluierung verschiedener Hardware-Smart-Devices und Software-Plattformen und die Vorstellung neuer Geschäftsmodelle hat das Projektteam eine umfassende Lösung für die Sonderladungsträger der Zukunft vorgeschlagen und prototypisch umgesetzt“, so Harth auf Anfrage. Der Vortrag gibt Einblicke in Herausforderungen, Lösungen und einen konkreten Anwendungsfall.

Auf der FACHPACK treffen sich lösungsorientierte Zukunftsdenker, die ihre innovativen Verpackungslösungen auf einer europäischen Fachmesse ausstellen wollen.
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Ladungsträger sind die zentralen Logistikobjekte für den Transport von Bauteilen und Produkten in Wertschöpfungsnetzwerken. Die Entwicklung und der Einsatz von bauteilindividuellen Sonderladungsträgern sind bei kurzen Ladungsträgernutzungszyklen mit hohen Kosten für die beteiligten Unternehmen verbunden. Diese Herausforderung trifft vor allem die Automobilbranche mit ihren kurzzyklischen Produkterneuerungen.
Zudem ist der Wettbewerbsdruck auf Ladungsträgerhersteller in den letzten Jahren stetig gewachsen – Ihre Kernwertschöpfung wandert so zunehmend in Länder mit niedrigen Lohnkosten ab. Das abgeschlossene Forschungsprojekt iSLT.net hat hierzu zwei Ansätze verfolgt: zum einen wurden technologische Lösungen für die Gestaltung von intelligenten, modularen Sonderladungsträgern entwickelt, die für mehr Transparenz in überbetrieblichen Versorgungsketten sorgen, zum anderen mit Hilfe von Kosten-Nutzen-Analysen die Chancen in den Blick genommen, die sich durch die Basistechnologien des Internet der Dinge für die Entwicklung ladungsträger- und datenbasierte digitaler Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ergeben.
Das Projekt habe gezeigt, dass modulare Sonderladungsträger mit Sensorik erfolgreich und profitabel in der Praxis eingesetzt werden können. Der Fokus in der weiteren Forschung und Entwicklung liegt nun in der verstärkten Einbindung der Sensordaten und der weiteren Verknüpfung der Sonderladungsträger-Daten in logistische Prozesse.
Beispiele aus der Pharmaziebranche
Andreas Hölczli leitet seit 2020 die Digitaleinheit der ABF-Pharmazie GmbH & Co. KG. Bis Ende 2019 war er bei der Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain Services des Fraunhofer IIS für das Forschungsfeld IoT-Anwendungen in Produktion und Logistik verantwortlich und leitete dort die Gruppe IoT-Application. Die ABF ist eine pharmazeutische Unternehmensgruppe aus Fürth. Die Gruppe stellt patientenindividuelle Infusionslösungen und Spritzen, unter anderem in den Bereichen Krebs und Augenheilkunde her.
Die Fachvorträge finden am 30.09.2021, 12 bis 13 Uhr im Forum TECHBOX – Halle 3C, Stand 3C-311, statt. Informationen zur Anmeldung zur FACHPACK und ihrer digitalen Ergänzung myFACHPACK finden Sie hier.