Rationalisierung durch Digitalisierung

Die Andreas Laubner GmbH hat die Lagerhaltung und das Warenwirtschaftssystem der JBL GmbH & Co. KG auf Basis von AutoID-Technologie deutlich effizienter gestaltet. Ein Fallbeispiel.

Die JBL GmbH & Co. KG, einer der führenden Vollsortimenter für Aquaristik, Terraristik und Teich, beliefert einschlägige Händler in rund 65 Ländern weltweit. Lange Zeit wurde dabei klassisch kommissioniert und versandt. Rund 30 Mitarbeiter waren im Zweischichtbetrieb damit beschäftigt, die bestellten Waren mittels Handzetteln im Lager ohne Produktplatzkennzeichnungen zusammenzusuchen und dem Versandbereich zu übergeben. Dort wurde die bestellte Ware dann nochmals per Hand komplett geprüft, verpackt und in den Versand gebracht.

Weil das sehr personalintensiv und dem Unternehmen die damit verbundene Fehlerrate zu hoch war, wobei Fehlmengen oft erst bei der Jahresinventur ersichtlich wurden, entschloss sich JBL, den gesamten Prozess vom Bestellungseingang bis zum Versand zu digitalisieren. Beauftragt wurde damit die auf AutoID-Lösungen spezialisierte Andreas Laubner GmbH.

Digitalisierung auf Basis von Barcodes

„Da alle Produkte ohnehin mit Barcode versehen waren, damit sie bei den Kunden über deren Kassen mit Scannern verkauft werden können“, erinnert sich Andreas Laubner, Geschäftsführer des AutoID-Spezialisten, „war eine Produkt-Identifikation vom Start weg schon mal möglich.“ Darauf aufbauend führte seine Firma eine Lagerkennzeichnung via Barcodes ein. Alle Lagerplätze und somit die dort auffindbaren Produkte erhielten so eine „Adresse“, die über das System schnell und fehlerfrei zu übermitteln war. Dafür wurde ein Funknetz installiert, über das der Datenverkehr zwischen Datenbank und Handhelds, also mobilen Computern mit Barcodescannern, laufen konnte. Die dazu wiederum nötige Software, welche die Lagerhaltung und die Warenwirtschaft miteinander verknüpfen musste, entwickelte die DeDeNet GmbH.

Gestartet wurde der Praxistest, indem man während des Tagesgeschäftes zunächst einen Mitarbeiter mit einem Handheld ausstattete. Auf dieses wurden die konkreten Aufträge/Bestellungen gesandt einschließlich der exakten Produktlagerplätze (inklusive optimierter Wegeführung). Nach dem Scan der georderten Produkte wurde die Auswahl auf dem Handheld bestätigt. Daraufhin brachte der Mitarbeiter die eingesammelten Produkte zum Versand, wo sie nochmals auf Vollständigkeit geprüft wurden. Die Erkenntnis aus dem Testlauf: Es gab keine Fehler (falsche Produkte, falsche Mengen) mehr und das gesamte Prozedere lief deutlich schneller ab.

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Von da an wurde das Verfahren sukzessive weiter optimiert: Zunächst packte der Lagerarbeiter die bestellten Produkte direkt in die ebenfalls mit Barcode versehenen Versandkartons, deren nötige Größe die Software bereits im Vorfeld anhand der Bestellung errechnet hatte. Als Folge war eine Prüfung an der Versandstation überflüssig. Dort wurden die Kartons nur noch gewogen und etikettiert. Die jeweiligen Lieferscheine wurden über das System ausgedruckt. Schließlich bearbeiteten alle Lagerarbeiter dann bis zu sechs Aufträge parallel. Zu diesem Zweck wurden elektrische Kommissionierungswagen angeschafft. Die Handhelds informierten jeden einzelnen, welche Waren in welche Kartons gepackt werden mussten.

Durch die Einbindung der Lagerverwaltung in das System erübrigte sich außerdem eine Stichtagsinventur. Da alle Warenein- und -ausgänge über das System liefen, war jederzeit die aktuelle Istmenge aller gelagerten Produkte verfügbar. Seither arbeitet JBL mit der sogenannten „permanenten Inventur“ mit mehreren Zwischenzählungen der Restmengen einzelner Produkte pro Jahr. Dieses zeitsparende Verfahren wird vom Steuerprüfer anerkannt.

Amortisation nach eineinhalb bis fünf Jahren

Und die Kosten solch einer Umstellung? Die sind laut Laubner schwer zu beziffern, da allein die Hardware-, Software- und Schulungskosten je nach Firmengröße variieren. Im Falle JBLs zumindest konnte allerdings fast die Hälfte des Lagerpersonals eingespart werden. Somit amortisiert sich solch eine Umstellung Laubner zufolge nach circa eineinhalb bis zwei Jahren. Bei komplexeren Systemen, ergänzt Laubner, könne es aber auch bis zu rund fünf Jahren dauern, bis die Investition in Digitalisierung durch die damit verbundenen Einsparungen egalisiert sei.

 

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