Fruchtsaftbranche fehlt es an Verpackungen
Der Verband der Fruchtsaftindustrie (VdF) berichtet über eine angespannte Situation bei den Transportverpackungen, Rohware und Frachten.
Die Lage biete derzeit wenig Planungssicherheit für das laufende Jahr, erklärt der VdF anlässlich seiner Jahresbilanz. Unter dem Strich lag der Pro-Kopf-Konsum nach ersten Schätzungen des Fruchtsaftverbandes im Jahr 2021 bei 28,5 Litern. Ein Rückgang um 1,5 Liter, der durch die erwartete Erholung des Gastronomie- und des Außer-Haus-Marktes wieder ausgeglichen werden könnte. Ob es dazu kommt, hängt in erheblichem Maße von der Entwicklung der Preise entlang der gesamten Wertschöpfungskette ab, von denen derzeit kaum eine Branche verschont bleibt. „Was uns derzeit stark beunruhigt, sind zusätzlich zu den Energiekosten die steigenden Fracht- und Rohwarenpreise. Zudem nehmen die Engpässe bei Verpackungen aufgrund der gestörten Lieferketten zu“, sagt Klaus-Jürgen Philipp, Präsident des VdF.
Ausfall der ukrainischen Glasindustrie
Die Knappheit zeige sich bei Transportverpackungen und Folien sowie bei Getränkekartons. Bei PET sie die Lage noch stabil, bei Glasverpackungen werde erwartet, dass sich der Ausfall der ukrainischen Glasindustrie bemerkbar machen werde. Verschlüsse seinen zudem für viele Verpackungen knapp oder nicht verfügbar, so der Verband.
Die Preise für Containerfrachten aus Asien, wichtigster Lieferant für Mango, Maracuja und Ananas, seien um 800 Prozent gestiegen, Container aus Südamerika um 400 Prozent. Auch die Rohware selbst wurde aufgrund schwacher Ernten und steigender Energiekosten bei der Verarbeitung erheblich teurer.
Vielfältiger Markt
Anlässlich der Jahresbilanz gab der Verband auch Einblick in die Geschmacksvielfalt der Branche. Wie vielfältig der deutsche Fruchtsaftmarkt ist, zeigte sich im vergangenen Jahr auch verstärkt im Angebot hochwertiger Fruchtsaft-Spezialitäten, zu denen Verbraucherinnen und Verbraucher häufig griffen. Neue Innovationen von Shots bis hin zu Mischungen mit Zusatznutzen verhalfen dem Segment zu einer Steigerung des Marktanteils von 33,7 Prozent im Jahr 2020 auf 35,9 Prozent 2021. Auch Smoothies entwickelten sich innerhalb ihres Marktanteils mit einem Plus von 16,2 Prozent stark. Bio-Säfte runden die breite Angebotspalette ab. Hier konnte insbesondere Orangensaft in der Menge um 6,2 Prozent auf 24,3 Prozent zulegen.