Ruinart in „Second Skin“
Der zum Luxusgüterkonzern LVMH gehörende Champagnerproduzent Maison Ruinart macht mit einer neuen Umverpackung für Champagner auf sich aufmerksam. Eine „zweite Haut“ aus recycelbarem Material bewahrt die emblematische Silhouette der Flaschen.
Sie unterstreicht die Rundungen ihres Inhalts und schmiegt sich ganz eng an die typische Flaschenform an: die „Second Skin“-Verpackung von Champagnerproduzent Maison Ruinart. Diese soll sukzessive bestehende Kartonverpackungen ersetzen. Obwohl sie sehr dünn ist, ist die zweite Haut resistent gegen Feuchtigkeit, wie Maison Ruinart unterstreicht. Weil die Umverpackung feuchtigkeitsbeständig ist, könne sie sogar mehrere Stunden lang in einen Eiskübel gelegt werden, bis zum Servieren.
Die Verpackung schützt die Weine auch vor Licht, wichtig für Klarglasflaschen wie die des Ruinart Blanc de Blancs. Über ein besonderes Verschlusssystem mit einem aus der Verpackung geformten Druckknopf lässt sich die „Second Skin“ einfach öffnen und schließen.
Ästhetisch und nachhaltig
Die Oberfläche der „zweiten Haut“ soll an die Wände der Crayères de Reims erinnern, der alten Kreidebrüche und der natürlichen Weinkeller, in denen die Champagner des Maison Ruinart reifen. Die Papierschale besteht zu 100 Prozent aus Zellulose und ist wesentlich leichter als die vorherige Generation der Ruinart-Geschenkkartons. Sie wiegt nur 40 Gramm statt zuvor 360 Gramm. Der Kohlenstoff-Fußabdruck wurde so um 60 Prozent reduziert. Darüber hinaus sind 91 Prozent des im Herstellungsprozess verwendeten Wassers sauber genug, um nach der Filterung wieder in die Natur abgegeben zu werden.
Intensive Arbeit an den Details
Die Konzeption von der Idee bis zur realisierten neuen Verpackung erstreckte sich über mehrere Jahre. Dabei überzeugte die Kreativagentur Chic Ruinart mit einem eleganten, raffinierten Vorschlag, wie der Champagnerproduzent berichtet. Die Agentur habe auch das Material vorgeschlagen. Dann kam die Abteilung Verpackungsentwicklung von Ruinart mit an Bord, die gemeinsam mit der Beschaffungsabteilung den richtigen Hersteller für die Umsetzung des Designs suchte. Man entschied sich für Pusterla 1880 sowie für James Cropper. Die beiden Lieferanten überarbeiteten das ursprüngliche Design mehrmals, um es für ihre Maschinen kompatibel zu machen.
Zahlreiche Prototypen ausprobiert
Insgesamt waren nach Angaben des Unternehmens sieben Prototypen erforderlich, um das realisierte Ergebnis zu erzielen. Eine Herausforderung war beispielsweise, dass das Gehäuse lichtundurchlässig sein musste, Papier allein aber nicht ausreicht, um das gesamte Licht herauszufiltern. Daher wurde die Zellulosemischung mit natürlichem Metalloxid angereichert, das auch bei der Herstellung bestimmter organischer Sonnenschutzkosmetika verwendet wird. Mit jedem neuen Prototyp wurden önologische Tests durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Geschmack des Weins tadellos erhalten bleibt.