Kleinerer Recyclinganteil für mehr Produktion

Der finnische Toilettenpapierhersteller Metsä Tissue sucht nach Alternativen, um die eigene Produktion wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig zu gestalten. Dabei setzt der Konzern auf frischen Zellstoff statt auf rezykliertes Papier, um die Kosten zu senken. Recyclingpapier sei sinnvoller für Verpackungen als für Hygienepapiere.

Die finnische Metsä Group kämpft angesichts extrem hoher Kosten um die Profitabilität von Toilettenpapier und anderen Tissueprodukten, berichtet die Lebensmittel Zeitung. „Wir müssen gemeinsam mit dem Handel höhere Preise durchsetzen, um Maschinen nicht stoppen zu müssen“, sagt Tobias Lüning, Deutschlandchef der Sparte Metsä Tissue. Metsä hat nach eigenen Angaben bislang durchgängig produziert.

Im Gegensatz zu Konkurrenten sieht Lüning die Zukunft nicht in Produkten aus rezykliertem Papier und Zellstoffalternativen, sondern in frischem Zellstoff. Lüning begründet dies mit drei Punkten: Zum einen werde die Verfügbarkeit von Altpapier weiter abnehmen, weil weniger gedruckt werde. Zum anderen sinke die Qualität des verfügbaren Materials, wodurch Recyclingpapier in erster Linie für Verpackungen nutzbar sei. „Verpackungshersteller haben einen höheren Nutzen, Recyclingpapier zu kaufen, weil sie 80 bis 90 Prozent davon verwenden können. Bei Hygienepapieren liegt die Quote bei etwa 60 Prozent“, sagt Lüning. Und drittens sei für die Aufbereitung von Recyclingpapier mehr Energie nötig als für die Gewinnung frischen Zellstoffs – somit sei frischer Zellstoff sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltiger. Derzeit liegt der Anteil an Produkten mit Recyclingmaterial nach Unternehmensangaben bei Metsä Tissue bei 40 Prozent. Wie deutlich der Anteil sinken wird, lässt der Konzern offen.

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