Unsichtbare Zeichen für sichtbare Nachhaltigkeit

Megatrend Digitalisierung und Automatisierung – Was bedeutet das für den Verpackungsdruck lautete ein Thema des Flexodruck Fachverbands DFTA im Forum PACKBOX der FACHPACK. Jürgen Dornheim, Sustainability- und Verpackungs-Experte von Procter & Gamble berichtete über die Initiative Holy Grail.

„Echte Nachhaltigkeit bedeutet Innovation“, sagt Jürgen Dornheim, Director Packaging and Sustainability von Procter & Gamble. Wer die Kreislaufwirtschaft verbessern möchte, müsse also neue Wege ausprobieren. Die Initiative Holy Grail hat zum Ziel durch neue Identifikationssysteme in Konsumgüterverpackungen eine bessere Abfallsortierung zu ermöglichen. Die Produktverpackungen sind mit digitalen Wasserzeichen versehen und sollen so dazu beitragen, die Prozesse bei der Sortierung der Verpackungen zu verbessern und ein effizienteres Recycling zu erreichen.

2016 hatte der Konzern in Zusammenarbeit mit der Ellen MacArthur Foundation das Projekt „HolyGrail“ als Teil der New Plastics Economy ins Leben gerufen. Das Projekt wurde von 2016 bis 2019 von P & G geleitet und beinhaltete mehrere Untersuchungen zur verbesserten Sortierung zum Beispiel durch fluoreszierende Marker oder digitale Wasserzeichen.

Auf „HolyGrail“ folgte dann im Jahr 2020 „Holy Grail 2.0“. Das Folgeprojekt konzentriert sich ausschließlich auf digitale Wasserzeichen für eine intelligente Sortierung und wird maßgeblich von der European Brands Association (AIM) mit Unterstützung der Initiative Alliance to End Plastic Waste vorangetrieben. Mehr als 130 Mitgliedsunternehmen und Organisationen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie unterstützen das Projekt – darunter nach wie vor auch P&G. Der  semi-industrielle Testlauf mit mehr als 100 Produkten startete im September 2021 in Europa.

Testphase läuft erfolgreich

Gemeinsam mit den Partnern arbeite man als Mitglied der „HolyGrail 2.0“-Initiative weiter mit Hochdruck daran, dieses Leuchtturmprojekt für noch bessere Recyclingkreisläufe erfolgreich zu machen.

„Digitale Wasserzeichen kann man auch mechanisch aufbringen“, erläuterte Dornheim. Man benötige dafür keine Druckfarben. In erster linie gehe es aber um Labels als Materialgrundlage. Winzige QR-Codes sind im Druck versteckt, für das menschliche Auge unsichtbar. Diese Codes werden über die gesamte Fläche einer Verpackung verteilt, damit zum Beispiel nach einer Verpackungsbeschädigung im Abfalleimer  ein Teil der Codes bei der Sortierung erkannt werden kann.

Testphasen haben, so Dornheim, ergeben, dass bis zu 99 Prozent der Wasserzeichen bei der Sortierung erkannt werden. Das sei eine enorm gute Quote, kommentierte DFTA-Geschäftsführerin Nicola Kopp-Rostek, die das Forum moderierte.

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