Henkel erwartet neue Verpackungs-Regulierung

Die Klebstoffexperten von Henkel erwarten bis September 2020 neue Regeln der Europäischen Union für die Verwendung von sogenannten Epoxysilanen. Diese werden als Klebstoffkomponente noch häufig in Lebensmittelverpackungen eingesetzt. Eine Herausforderung, auch für die Verpackungsbranche.

Die Anforderungen an die in der Lebensmittelindustrie gefragten laminierten Kunststoffbeutel könnten bald schon steigen. Denn sie enthalten oftmals sogenannte Epoxysilane wie Glymo und Glyeo als Haftvermittler. Die laminierten Beutel bestehen aus mehreren Polymerschichten, die Lebensmittel vor dem Eindringen von Licht, Gasen und Mikroben schützen. Die Epoxysilane sind eine Komponente der Klebstoffe, mit denen die Schichten zusammengehalten werden. FEICA, der Verband der europäischen Kleb- und Dichtstoffindustrie, empfiehlt bereits, die Verwendung von Epoxysilanen bei Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zu vermeiden und den Haftvermittler gegebenenfalls so schnell wie möglich zu ersetzen. Denn die Epoxysilane gelten als potenziell genotoxisch.

Zeitrahmen bis September wahrscheinlich
Henkel erwartet, dass die Europäische Union noch in diesem Jahr neue Anwendungsbeschränkungen für Epoxysilane festlegt. „Hierfür ist ein Zeitrahmen bis September 2020 sehr wahrscheinlich. Dieser Umstand wird die Nachfrage nach geeigneten Alternativen erhöhen“, erwartet Dr. Monika Tönnießen, Head of Food Safety Compliance – Global Food Safety, Product Safety and Regulatory Affairs bei Henkel. Zwar soll die Anwendung von Glymo als Haftvermittler in naher Zukunft noch erlaubt sein. Allerdings nur, wenn nachgewiesen werden kann, dass dabei die Gesundheit nicht gefährdet wird. Die Beschränkungen aber würden komplexe Testmethoden erfordern, die Verarbeiter und Verpackungshersteller vor weitreichende Herausforderungen stellen.

Frühzeitig auf Alternativen umsteuern
Henkel betont, die Entwicklung frühzeitig antizipiert und mit der Entwicklung von Epoxysilan-freien Klebstoffen begonnen zu haben. So hat Henkel bereits eine neue Reihe von Epoxisilan-freien Kaschierklebstoffen entwickelt. „Die Haftungseigenschaften und die Leistungsfähigkeit dieser Glymo- und Glyeo-freien Klebstoffsysteme wurden bereits im industriellen Einsatz von mehreren unserer Kunden bestätigt“, unterstreicht Tönnießen. Zudem bietet das Unternehmen eine neue Testmethode an, die mehrere Analysetechniken zum Nachweis von Epoxysilanen und ihren Abbauprodukten kombiniert.

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