Essbare Verpackungen aus Algen
Ihre Robustheit macht Algen zur Kunststoff-Alternative. Zum Einsatz kommen sie zum Beispiel als Verpackung von Menü-Schalen oder Mitnahmebechern. Wissenschaftler der Hochschule Bremerhaven, des Alfred-Wegener-Instituts und der Restaurantkette Nordsee arbeiten seit März 2018 an dem Forschungsprojekt „Mak-Pak“. Ziel ist es, die ganze Alge zur Verpackung von Lebensmitteln nutzen zu können. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Rahmen des Programms der Innovationsförderung.
Die Unternehmen Notpla und Evoware stellen bereits Verpackungen aus Algen her. Das indonesische Unternehmen Evoware nutzt die Algen, um zum Beispiel Süßigkeiten, Tee oder Gewürze zu verpacken. Notpla produziert unter anderem essbare Folien als Flüssigkeits-Behälter für Getränke oder Soßen. Die kamen zum Beispiel beim London-Marathon zum Einsatz. Statt Plastikbechern bekamen die Marathonläufer die alternativen Tütchen mit Wasser. Für diese Produkte wird ein Extrakt der Alge verwendet.
Bei der Produktion wird allerdings sehr viel Energie verbraucht. Deshalb hat sich die Forschungsgruppe Mak-Pak vorgenommen, die gesamte Alge zu nutzen. Das Rohmaterial soll aus ausgewählten, veredelten Makroalgenarten bestehen. Das Verpackungsdesign wird von der Nordsee GmbH konzipiert und nach der technischen Entwicklung in deren Filialen getestet. Die Forschungspartner Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und die Hochschule Bremerhaven wollen die passenden Rohstoffe identifizieren, produzieren und die technische Entwicklung des Verpackungskonzepts vornehmen. Das fertige Produkt ist noch nicht auf dem Markt, gerade sei das Team dabei, ein Patent zu beantragen. Im Februar 2020, so die Projektpartner, sollen die ersten Algen-Imbiss-Verpackungen marktreif sein.
Student entwickelt Packmittel aus Algen