Nivea-Produkte in Verpackungen aus erneuerbarem Kunststoff

Nivea-Hersteller Beiersdorf bringt umweltfreundlichere Verpackungen auf den Markt. Sie sind vollständig recyclingfähig.

Erst Ende letzten Jahres hatte Beiersdorf die Kooperation mit dem global agierenden Unternehmen SABIC bekannt gegeben. Das Ziel der Zusammenarbeit: eine nachhaltigere Kosmetikverpackung aus dem zertifizierten, erneuerbaren Polypropylen (PP) herzustellen. Ab Juni werden in fast 30 Ländern die Gesichtspflegeprodukte der NIVEA Natural Balance-Serie in den umweltfreundlicheren Verpackungen in den Regalen stehen. „Wir sind stolz, im Bereich der erneuerbaren Kunststoffverpackungen ein Vorreiter in unserer Industrie zu sein“, so Jean-François Pascal, Vice President Corporate Sustainability bei Beiersdorf.

„Zu unseren hochwertigen Hautpflegeprodukten gehört natürlich auch eine ebenso hochwertige Verpackung, die vielen Anforderungen gerecht werden muss“, sagt Michael Becker, Head of Global Packaging Development bei Beiersdorf. „Dazu gehören einerseits optische und haptische Ansprüche, die
unsere Verwenderinnen und Verwender von NIVEA gewohnt sind, aber auch die vollständige
Recyclingfähigkeit – im Sinne der angestrebten Kreislaufwirtschaft.“ Beiersdorf hat sich zum Ziel gesetzt, 50 Prozent weniger erdölbasiertes Neuplastik bis 2025 einzusetzen – ebenso sollen alle Verpackungen wiederverwendbar, wiederbefüllbar und recyclingfähig sein. Zudem war ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Rohstoffs und des Lieferanten, dass das sogenannte „Feedstock-Konzept“ auf einem Ausgangsmaterial der zweiten Generation basiert. Das war mit Tallöl gegeben. Eine Verpackung aus Zuckerrohr oder Mais herzustellen und sich damit einer Nahrungsquelle zu bedienen, kam nicht in Frage. „Der zertifizierte, erneuerbare Kunststoff, den wir von SABIC beziehen, hat keinerlei visuelle Auffälligkeiten oder sonstige nachteilige Eigenschaften. Demzufolge ist der Tiegel aus
erneuerbarem PP weder optisch noch haptisch von der bisherigen Verpackung zu unterscheiden.
Zudem verfolgt SABIC mit seinem Feedstock-Konzept einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz. Das hat uns überzeugt“, erläutert Hannah Rasel, Senior Packaging Specialist bei Beiersdorf.

Neue Lieferantenbeziehungen

Für das neue Verpackungskonzept ist Beiersdorf auch neue Wege im Einkauf gegangen, wie Isabel Hochgesand, Chief Procurement Officer von Beiersdorf, erläutert: „Wir steigen jetzt viel früher und tiefer in der Lieferkette ein und bauen dort neue Lieferantenbeziehungen auf. Nachhaltiger zu werden bedeutet, als Hersteller auch die Entwicklung neuer Materialien entlang der Wertschöpfungskette voranzutreiben. Wir gehen über bisherige Lieferantenbeziehungen hinaus und bringen Vorlieferanten mit unseren Tier-1-Lieferanten zusammen.“ In der Tat hatte Beiersdorf SABIC selbst identifiziert und dann mit an den Tisch gebracht, um zusammen mit dem langjährigen Lieferanten der Gesichtspflegetiegel Berry Global die Umstellung auf die nachhaltigere Verpackung umzusetzen. Beiersdorf erachtet diese Vorgehensweise als mitentscheidend dafür, dass das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung in nur neun Monaten realisiert werden konnte. „Wir brauchen diese starken Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette und sind sehr froh, dass wir mit unseren Lieferanten Berry Global und SABIC eine so gute Kooperation aufsetzen konnten“, ergänzt Julia Wiedemann, Global Category Manager Sustainable Packaging im Einkauf bei Beiersdorf.

Prinzip der Massenbilanzierung

Die neue, nachhaltigere Verpackung, die Beiersdorf für seine NIVEA Natural Balance Gesichtspflegeprodukte nun einführt, basiert auf dem Prinzip der Massenbilanzierung in Übereinstimmung mit dem International Sustainability & Carbon Certification (ISCC PLUS) Schema. Die Rohstoffbasis für den nachwachsenden Kunststoff ist zertifiziertes, erneuerbares Tallöl, ein Feedstock der zweiten Generation und Nebenprodukt der Forstwirtschaft. Es ersetzt Rohöl und wird nach dem Prinzip der Massenbilanzierung nahtlos in den Herstellungsprozess integriert – ohne dass ein eigener Produktionsdurchlauf aufgesetzt werden muss.

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