Umweltgerechtes Verpacken auch im Premiumbereich
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind auch in der Verpackungsbranche die Themen der Zeit. Bayern Design zeigte auf der Fachpack in der Halle 8 rund 40 innovative Exponate von Designern aus der ganzen Welt zum Thema „Umweltgerechtes Verpacken im Premiumbereich“. Die Ausstellung rückte dabei die Gestaltung in den Fokus, die im Hinblick auf nachhaltige Verpackungsgestaltungen unterschiedliche Herangehensweisen erfordert.
Auf der Sonderschau „Umweltgerechtes Verpacken im Premiumbereich“ waren innovative Verpackungsideen und -konzepte von Designern aus Australien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Deutschland, Chile bis hin zu den USA zu sehen. Die Gestalter greifen zeitgemäße Trends und Materialien auf und zeigen kreative Designs aus fünf Themenbereichen wie recycelte Verpackungen, ressourcenschonende Materialien, Mehrwegverpackungen und -systeme, umweltschonende Prozesse und Mehrwert Design.
Zu den Highlights der Sonderschau zählte der „Arekapak“ vom gleichnamigen Unternehmen aus Berlin. Es handelt sich um eine natürliche Verpackung aus dem Blatt der Arekapalme, die vielseitig einsetzbar und zudem stabil, hitze- und kühlbeständig sowie wasserabweisend ist. Das Blatt ist ein Agrarnebenprodukt aus Indien, das ohne den Einsatz von Chemikalien, nur mit Hitze und Druck in Form gepresst werden kann. Die Verpackungen sind 100 Prozent natürlich und können am Lebensende vollständig in den Naturkreislauf zurückgeführt werden.
Die Agentur TBWA\RAAD aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hat für einen libanesischen Sportartikelhersteller ein ressourcenschonendes Etikett entwickelt, das aus Waschmittel besteht und zu 100 Prozent wasserlöslich ist. Der „Omo-Tag“ kann gleich beim ersten Waschen eingesetzt werden. Dadurch erhalten Kunden beim Kauf der Sportartikel kleine Produktproben ohne zusätzlichen Verpackungsmüll. Das Omo-Etikett ist damit ein neues Medium zur Verteilung von Produktpröbchen.
Die „Soapbottle“, der Nürnberger Designerin Jonna Breitenhuber, ist eine Verpackung aus Seife, die Flüssigseife oder Duschgel enthält. Ist die Flüssigkeit aufgebraucht, löst sich die Seifen-Verpackung langsam auf und die Überreste der Verpackung können als Seife weiter genutzt werden. Das Konzept spielt mit dem Vorgang des Auflösens, mit der Transformation des Gegenstands und gehört dem Themenbereich Mehrwert Design an. Da Seife aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht, ist sie biologisch abbaubar. Müll wird somit komplett vermieden.
Eine recycelte Verpackung hat die Wiha Werkzeuge für ihre Handwerkzeuge Pico Finish“ gestaltet. Das Set besteht aus einer besonderen Materialkombination: Neben der Einlage aus umweltfreundlichem Karton, besteht der transparente Schuber aus biobasiertem PE mit einem Zuckerrohranteil von 30 Prozent. Die restlichen 70 Prozent bestehen aus recyceltem PET. Dadurch fallen bei der Produktion deutlich geringere CO2-Emmissionen an.