Bedarf an altersgerechten Verpackungen steigt

Der demografische Faktor spielt auch bei der Nachfrage nach seniorengerechten Pharmaverpackungen eine Rolle. Mit steigendem Alter nimmt auch der Bedarf an Medikamenten zu.

Allein in Deutschland nehmen über 80-jährige Patienten täglich 4 bis 5 verschiedene Arzneimittel ein. Das Öffnen und Wiederverschließen ihrer Pharmaverpackungen sowie die korrekte Dosierung der Arznei stellt viele Patienten mit altersbedingter Seh- oder Muskelschwäche allerdings oft vor Herausforderungen. Doch die Entwicklung von Pharmaverpackungen für Senioren geht voran, die Industrie hat den Bedarf an altersgerechten Verpackungen erkannt. Die Diskussion über Generika und der steigende Onlinehandel haben einen Beitrag dazu geleistet.

„Besonders der demographische Wandel verstärkt die Notwendigkeit altersgerechter Verpackungen und erfordert ein Umdenken in der Produktentwicklung. So sollten Verpackungen eine unterstützende Wirkung haben und für Verbraucher keine Hindernisse darstellen. Nicht nur für Senioren ist die Handhabung der Verpackung entscheidend für den Wiederkauf eines Produkts“, erklärt das Verpackungs-Unternehmen Pöppelmann.

Die bessere Lesbarkeit der Gebrauchsanweisung durch entsprechende Bedruckung, einfach zu bedienende Verschlüsse und Verpackungen mit intelligenten oder smarten Technologien sind inzwischen bei Pharmaverpackungen häufiger zu finden. Die Hersteller bieten unterschiedliche Lösungen an.  So setzt die Verpackungsindustrie auch auf Digitalisierung und Automatisierung, um individuelle Behandlungen mit personalisierter Medizin zu ermöglichen. Das Abfüllen und Verpacken auch kleinster Chargengrößen erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, das durch automatisierte Workflows möglich wird.

„Wir setzen auf eine innovative Pharmaverpackung, die den Patienten hilft, ihre Medikation im Sinne der Therapietreue vorzunehmen“, heißt es bei Edelmann. Auch die feste Integration von Packungsbeilagen in die Pharmafaltschachtel stelle eine höhere Therapietreue sicher. In Verpackungen implementierte Screens zeigen Darreichungsformen, Herstellung, Anwendung und Wirkung des Medikaments an.

Zur Abfüllung und Verpackung kleiner Mengen individueller Tablettenmischungen in der benötigten Dosis und der Zuordnung zu einem individuellen Datensatz werden zunehmend Blister-Automaten genutzt. Hier wird das Medikament für den Patienten maßgeschneidert und luftdicht in einem hygienischen Beutelstrang verpackt. Die Beschriftung und systematische Ablage der einzelnen Wochen-Dosen beugt Verwechslungen vor. Neben der Arbeitserleichterung für Pflegekräfte, Ärzte und Apotheker werden außerdem Verpackungsmaterialien eingespart und Verpackungsabfälle reduziert.

Beispiel: Schraubverschlüsse

Bei Salben sind bisher hauptsächlich Schraubverschlüsse ein Teil der Verpackung. Diese sind aber für Menschen mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten oft schwer zu öffnen. Der Pharmakonzern GSK hat daher mit „Voltaren Easy to Open Cap“ ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Es wurde vom Deutschen Verpackungsinstitut mit dem Deutschen Verpackungspreis 2020 ausgezeichnet.

Der entwickelte Verschluss ist mit einer Hand leicht zu öffnen. „Die Öffnungslasche ist durch die Nutzung einer zweiten Farbe deutlich erkennbar und durch den Einsatz eines weichen „Soft-Touch“-Materials auch sehr leicht und angenehm mit einem Finger nutzbar. Darüber hinaus verfügt der Verschluss weiterhin über eine Originalitätssicherung und ist auf den bestehenden Abfüllanlagen einsetzbar“, erklärte die Jury.

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