Innovationsdruck bei Pharmaverpackungen
Die Pharmaindustrie bringt immer schneller neue Medikamente auf den Markt. Immer öfter geht dies auch mit Innovationen in der Verabreichung und im Verpackungsbereich einher.
Das Thema Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde. Auch Pharmaverpackungen müssen grüner werden. Im Mittelpunkt stehen hierbei nicht nur umweltfreundlichere Materialien, sondern vor allem auch Analysen des Umwelteinflusses im gesamten Produkt-Lebenszyklus. Immer strengere gesetzliche Vorschriften machen die Reduktion des Kohlenstoffdioxid-Fußabdrucks bei der Verpackungsproduktion notwendig. Und auch beim Umstieg auf recyclingfähigen Materialien ist Eile geboten. So hat beispielsweise Großbritannien ein Gesetz erlassen, das vorsieht, dass bereits in diesem Jahr 50 Prozent der Dosierinhalatoren recycled werden müssen.
Proaktivität ist gefragt
Agieren statt nur reagieren – getreu diesem Motto arbeiten immer mehr Unternehmen unabhängig von gesetzlichen Regelungen daran, ihre Verpackungslösungen umweltfreundlicher zu gestalten. Um die Recyclingquoten deutlich zu erhöhen, müssen nach Meinung vieler Experten, die Patienten eingebunden werden. Eine solche Möglichkeit böten beispielsweise Recyclingsysteme am Ort des Kaufs. Ähnlich wie beim Flaschenpfand würden sie es den Patienten ermöglichen, ihre Applikatoren beim erneuten Abholen des Medikaments zurückzugeben.
Robotik, 3-D-Druck und Individualisierung
Darüber hinaus eröffnen aber auch die Entwicklungen in der Robotik und im 3-D-Druck große Chancen für die Pharmaverpackungsindustrie, da beispielsweise aus Entwürfen viel schneller Prototypen entstehen können. Ein weiterer Trend ist auch im Pharmabereich die Individualisierung. Hier ist ein gradueller Wechsel hin zu kleineren Patienten-Kohorten und zur Berücksichtigung deren biologischer Voraussetzungen zu beobachten, was ebenfalls neue Innovationschancen für Verabreichungstechnik und Verpackungsmittel bedeute.