Vorfreude auf zwei Fachmessen

Als „tolle Chance“ für alle beteiligten Branchen bezeichnete Heike Slotta, Executive Director, NürnbergMesse die erstmalige gemeinsame Veranstaltung der beiden Fachmessen FACHPACK und POWTECH. Insgesamt haben sich 1600 Aussteller angemeldet, gab Slotta während des Fachpresse-Talks am 7. Juli bekannt.

Vom 27. bis 29. September 2022 trifft sich die europäische Verpackungsbranche wieder auf der FACHPACK, der Fachmesse für Verpackung, Technik und Prozesse. Mehr als 1100 Aussteller werden im Messezentrum Nürnberg erwartet. Im vergangenen Jahr, das aufgrund der Corona-Pandemie unter schwierigeren Startbedingungen stand, kamen 789 Aussteller. „Wir freuen uns, dass wir die Ausstellerzahl erheblich steigern konnten. Mit dabei sind viele neue Unternehmen, aber auch große Aussteller, die die FACHPACK wiederentdeckt haben“, so Phillip Blass, Director FACHPACK, NürnbergMesse. An ihren Messeständen präsentieren die Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen innovative Produkte, Maschinen und Lösungen.
Die FACHPACK steht in diesem Jahr unter dem Leitthema “Transition In Packaging“, das den derzeit stattfindenden Wandel in der Branche beschreibt. Dieser zeichnet sich vor allem durch mehr Nachhaltigkeit, steigenden E-Commerce und zunehmende Digitalisierung aus. Das Leitthema spiegelt sich im Messeteil, aber auch im Rahmenprogramm wider. Besucher erwartet ein umfangreiches Vortragsprogramm, Sonderschauen sowie Preisverleihungen. Zeitgleich zur FACHPACK findet in diesem Jahr die POWTECH, internationale Leitmesse für Pulver-, Granulat- und Schüttguttechnologien, im Messezentrum statt. Dies schafft zusätzliche Synergien im Bereich Processing und Packaging, erklärte Heike Slotta, Exektuive Director, NürnbergMesse, am Donnerstag während des Pressetalks, das virtuell stattfand. Es gäbe große Überschneidungen mit der Konsum- und Industriegüterindustrie, sodass Besucher und Aussteller von beiden parallel laufenden Messen profitieren könnten.
Für die POWTECH hätten sich 500 Aussteller angemeldet, berichtete Slotta. „Beide Messen sprechen Anwender aus den Branchen Food und Feed, Chemie, Pharma, Kunststoffverarbeitung sowie Maschinenbau an und bringen die gesamte Wertschöpfungskette vom Prozess über die Technik bis zur Verpackung in drei Tagen zusammen. Selbstverständlich können Besucher mit einem Ticket beide Messen besuchen“, so die FACHPACK-Chefin. Die FACHPACK belegt neun Messehallen, die POWTECH vier. Beide Messen seien durch Übergänge gut verbunden. Halle 4 ist eine sogenannte Mischhalle mit Ausstellern, die sowohl Angebote für Schüttgut- als auch Verpackungsexperten haben.Die Vorfreude auf das Programm und die Möglichkeit der realen Begegnung, sei groß, sagte Slotta. Die meisten Aussteller kommen aus den Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie aus Zentraleuropa. Aus Großbritannien, Spanien und der Türkei seien diesmal aber ebenfalls viele Anmeldungen dabei.
Dramatische Lage – aber nicht in jeder Branche
Winfried Batzke, Geschäftsführer Deutsches Verpackungsinstitut e. V. (dvi), sprach während des Fachpresse-Talks aber auch über die Probleme der Branche: Engpässe bei Rohstoffen und Verpackungsmaterialien sowie bei den Lieferketten. „Die Lage ist teilweise dramatisch“, sagte Batzke. Regionale und globale Logistikprobleme kämen hinzu. Auch vor diesen Herausforderungen stehe die Verpackungsindustrie.Dem stimmte Dr. Johannes Bergmair, General Secretary World Packaging Organization (WPO), zu und ergänzte, dass die Energiekrise der Verpackungsindustrie enorme Sorgen bereite. Viele Unternehmen stellen sich laut Bergmair die Frage, ob sie die Produktion dauerhaft aufrecht erhalten können. Bergmair erklärte zudem, dass Nachhaltigkeit weiterhin das vorherrschende Thema der Branche sei. Es stelle sich die Frage, ob die Verpackung demnächst nicht nur aufgrund ihrer Recyclingfähigkeit, sondern auch aufgrund des Energieeinsatzes bewertet werde. „Das werden spannende Zeiten“, so Bergmair.Die Energiekrise und die Russland-Sanktionen betreffen die Pharmaindustrie bislang nicht, sagte Dr. Martin Bornhöft, Geschäftsstellenleiter Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik e.V. (APV). Die Exporte nach Russland seien sogar angestiegen. Russland und Ukraine seien bisher wichtige Länder für klinische Studien gewesen, daher gäbe es an dieser Stelle aber eine Lücke. Bei den Lieferketten und den Fachkräften herrsche aber auch in der Pharmaindustrie zum Teil ein Engpass. Das bestätigte auch Professor Dr. Arno Kwade, Leiter Institut für Partikeltechnik iPAT, Technische Universität Braunschweig. Weitere Experten werden auf den beiden Messen Über die Herausforderungen und aktuellen Themen in den verschiedenen Bereichen der Verpackungs-, Produktions- und Verfahrenstechnik sprechen.

Foren bieten Vortrags- und Diskussionsprogramm

Denn die FACHPACK versteht sich als Impulsgeber und als solcher organisiert sie wieder ein umfangreiches Vortragsprogramm mit den Foren PACKBOX (Halle 9) und TECHBOX (Halle 3C). 9.500 Teilnehmer zählten beide Foren im Jahr 2021. Das Besondere: Wichtige Partner der Verpackungsbranche gestalten das Programm und laden Interessierte nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Mitdiskutieren ein.

Beide Foren sind nach Tagesthemen gegliedert. Auch in diesem Jahr gibt es wieder die digitale Erweiterung myFACHPACK für das Matchmaking und den Wissenstransfer. myFACHPACK verlängert die Messe vor Ort in die virtuelle Welt. Bereits im Vorfeld der Messe ab 16.  September bietet das neue Tool für Besucher die Möglichkeit zur Vernetzung mit Ausstellern, Partnern und Referenten. Während der Messelaufzeit wird das Programm der Vortragsforen PACKBOX, TECHBOX und INNOVATIONSBOX live auf myFACHPACK gestreamt und steht auch im Nachhinein dort zur Verfügung. myFACHPACK kann am Desktop, aber auch mobil über eine App genutzt werden: www.fachpack.de/myFACHPACK

von Anna Ntemiris

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