Boom beim Etikettieren und Kennzeichnen

Ein Markt im permanenten Aufwind. Die Hersteller von innovativer Etikettier- und Kennzeichnungstechnik verzeichnen seit einigen Jahren ein stetiges Wachstum.

In Europa lag das Wachstum in den letzten fünf Jahren durchschnittlich im Bereich von 5 Prozent. Das belegen die Verbrauchszahlen für Haftmaterial, die vom internationalen Verband FINAT regelmäßig ermittelt werden. Der private Konsum, der einen wesentlichen Einfluss auf den Bedarf von Haftetiketten hat, wird nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin von der nach wie vor positiven Arbeitsmarktentwicklung profitieren. Erfolgreiche Wachstumssegmente mit großem Volumen sind beispielsweise Etiketten für Konsumgüter mit gestrichenen Papieren als Obermaterial, Thermodirekt-Etiketten für den Online-Handel und die Logistik-Branche sowie Folienetiketten für die Produktdekoration, insbesondere auf der Basis von Polypropylen für Anwendungen mit dem sogenannten No-Label-Look.

Der Etikettenmarkt ist eines der größten Wachstumssegmente der Druckbranche. Insbesondere die Nachfrage nach digital gedruckten Etiketten wächst mit anhaltend hoher Dynamik. So wird erwartet, dass mittelfristig knapp jede zweite in diesem Bereich verkaufte Maschine digital druckt. Am Markt werden einerseits digitale Etikettendruckmaschinen genutzt, die ausschließlich digital drucken und die Weiterverarbeitung des Etiketts in einen nachgelagerten Prozess angliedern, daneben gibt es aber auch Maschinen, die Etiketten in nur einem Produktionsdurchgang veredeln und fertig stanzen. Dieser Prozess beschleunigt die Produktionszeiten und reduziert die Makulatur. Kommen Inkjet-Druckköpfe mit einer nativen Auflösung von 1200 dpi zum Einsatz, entspricht die Druckqualität der des Offsetdrucks.

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Der im August 2018 veröffentlichte FINAT Digital Press Index stellt fest, dass in Europa im Jahr 2017  knapp 300 digitale Etikettendruckmaschinen neu installiert wurden. Damit wurde erstmals die Zahl der neu installierten konventionellen Druckmaschinen übertroffen. Dem FINAT-Radar nach investierten 60 Prozent der Unternehmen zwischen 250.000 und 750.000 Euro für ihre digitale Druckmaschine. 45 Prozent der FINAT-Verarbeiter planen, binnen der nächsten 18 Monate eine digitale Druckmaschine zu erwerben. Nach Einschätzungen der FINAT wird der Inkjetdruck weiter wachsen und tonerbasierte und hybride Drucksysteme übertreffen.

Die internationale Marktforschungsagentur Smithers Pira prognostizierte 2016, dass die Etikettenherstellungsbranche weltweit in den fünf Jahren bis 2021 um durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr wächst. Gemäß ihrem Report „The Future of Labels and Release Liners to 2021“ würde demnach das globale Marktvolumen von 31,4 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 44,8 Milliarden Euro im Jahr 2021 ansteigen. 2016 waren druckempfindliche Etiketten die am häufigsten genutzte Etikettenart (44,4 Prozent aller global genutzten Etiketten), deren Umsatzanteil jedoch 63,3 Prozent ausmachte. Dahinter folgten nassklebende Etiketten (35,6 Prozent des Verbrauchs, 22,8 Prozent des Umsatzes) und Schrumpfetiketten (15,1 Prozent des Verbrauchs, 10,6 Prozent des Umsatzes).

Im Segment der Etiketten kommen „Smart Label“ und für Radio-Frequency Identification (RFID) ausgerüstete Tags immer größere Bedeutung zu. „Treiber für die Entwicklung intelligenter Verpackungen sind E-Commerce, über den zunehmend hochwertige Lebensmittel vertrieben werden, Kostenreduktion bei gedruckten Sensoren und die Dynamisierung des MHD“, so Sven Sängerlaub, Business Development Manager Packaging, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, im DLG-Trendmonitor 2018.

RFID-Tags werden perspektivisch Barcodes als Kennzeichnungssystem ablösen. Ulrich Schäfer, Bereichsleiter GS1 Standards + Products bei der GS1 Germany GmbH, geht davon aus, dass der Einsatz der RFID-Technik bei Lebensmittelverpackungen in den kommenden drei Jahren zunehmend attraktiver wird, nicht zuletzt unter den Gesichtspunkten der Rückverfolgbarkeit und Transparenz. „Das gilt insbesondere für Paletten und Umverpackungen, da hier unterschiedliche Mehrwerte realisiert werden können, zum Beispiel beim Wareneingang, in der Kühlkette oder bei der Optimierung des Lagerbestands“, wird Schäfer im DLG-Trendmonitor zitiert.

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