Algen für die Karton-Produktion?
DS Smith lotet die Möglichkeiten aus, Algen in seinem gesamten Verpackungsnetzwerk als alternative Faserquelle zu Holz zu nutzen. Nach ersten Tests untersucht das Unternehmen dabei auch die potenzielle Rolle von Algen als Barrierebeschichtung.
Verpackungsproduzent DS Smith will erkunden, ob Algenfasern als Rohstoff für Papier- und Verpackungsprodukte verwendet werden können. Wie das Unternehmen mitteilte, könnte DS Smith als erstes der Branche Algen in seinem gesamten Verpackungsnetzwerk als alternative Faserquelle zu Holz einsetzen. Nach ersten Tests untersucht das Unternehmen auch die potenzielle Rolle von Algen als Barrierebeschichtung, die zum Schutz vieler Lebensmittel verwendet werden.
Aktuell werden mit mehreren Biotechnologieunternehmen Gespräche geführt, um die mögliche Verwendung von Algenfasern in einer Reihe von Verpackungsprodukten wie Kartons, Papierverpackungen und Pappschalen auszuloten. Im Fokus stehen dabei die Festigkeit des Materials wie auch dessen, Belastbarkeit, Recyclingfähigkeit, Skalierbarkeit – und natürlich die Kosten. „Algen können vielseitig verwendet werden, haben einen geringen ökologischen Fußabdruck, sind leicht recycelbar und natürlich biologisch abbaubar“, sagte Giancarlo Maroto, Managing Director, Paper, Forestry and Recycling bei DS Smith North America.
Auf der Suche nach Alternativen
Angesichts ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten sind Algen in der Industrie ein aufstrebender Markt, wie DS Smith betont. Allein für die europäische Algenindustrie wird bis 2030 ein Wert von fast 11 Milliarden Dollar prognostiziert. Das Algenprojekt ist Teil eines auf fünf Jahre angelegten Forschungs- und Entwicklungsprogramms von DS Smith im Wert von mehr als 140 Millionen Dollar, das Anfang 2021 angekündigt wurde. Untersucht wird im Rahmen des Programms auch die mögliche Verwendung von Naturfasern wie Stroh, Hanf, Miscanthus und Baumwolle. Getestet werden zudem ungewöhnlichere Quellen, darunter die Gänseblümchenpflanze und landwirtschaftliche Abfälle wie Kakaoschalen oder Bagasse – die Zellstofffaser, die bei der Verarbeitung von Zuckerrohr übrig bleibt.