Handel verlangt ökologische Verpackungen

Auf dem Forum Wellpappe 2019 wurde am Messe-Mittwoch  der Beitrag von Verpackungen und Displays aus Wellpappe im stationären Handel und der digitalen Welt thematisiert. Die Wellpappen-Branche verspürt Aufwind, getragen vom Druck der Konsumenten.

Aktuell verspüren Verpackungsunternehmen eine historische Chance für den Packstoff Wellpappe, weil der Hauptkonkurrenzpackstoff Kunststoff in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion immer mehr unter Druck kommt. „Aber Wellpappe verkauft sich auch dann nicht von alleine. Wellpappe ist trotz aller ökologischen Vorteile kein Selbstläufer“, sagte der VDW-Vorsitzende Dr. Steffen P. Würth zur Eröffnung der Forumsveranstaltung in Nürnberg.

Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH Köln), stellte den 350 Besuchern die Ergebnisse der Studie „Handel ist Wandel – welche Rolle spielen Verpackungen im Handel von morgen?“ vor. „Konsumenten wünschen eine Reduzierung von Kunststoffverpackungen zugunsten von Pappe – und der Handel reagiert bereits mit der Nachfrage nach ökologischen Alternativen.“

„Die Digitalisierung und der stark wachsende Online-Handel stellen den traditionellen Handel derzeit auf den Kopf“, sagte Hudetz. Handelsunternehmen suchen vor allem ökologische Verpackungskonzepte, denn bei den Verbrauchern dominiert das Thema Nachhaltigkeit die Einstellung zum Konsum. Gleichzeitig sei noch keinerlei Sättigung im Onlinehandel zu sehen. Nachhaltigkeit sei schon immer ein Thema gewesen, aber die Relevanz rücke seit einiger Zeit enorm in den Fokus. „93 Prozent der Befragten geben an, dass Nachhaltigkeit ihnen persönlich wichtig ist, bei der Bequemlichkeit gilt das für 69 Prozent und beim Einkaufserlebnis immerhin noch für 45 Prozent“, sagte Hudetz.

Auf die Frage, welche Eigenschaften von Verpackungen zukünftig an Bedeutung gewinnen werden, erwarten jeweils neun von zehn Befragten vor allem eine höhere Relevanz der Recyclingfähigkeit, der Vermeidung von Plastikmüll und den Einsatz mehr umweltverträglicher Materialien. Convenience-Aspekte wie zusätzliche Informationen, Zweitnutzen und einfaches Öffnen würden dagegen nur von jedem Zweiten als zunehmend bedeutsam eingestuft.

„Umweltschutz ist nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag der Konsumenten angekommen“, so Hudetz. Er verweist jedoch auf die Diskrepanz zwischen ökologischem Bewusstsein und umweltverträglichem Handeln beim Verbraucher. Verhaltensänderungen, die zu Lasten der Bequemlichkeit gehen, setzen sich nur langsam durch.

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