Aluminium-Aerosoldosen sind gefragt
Die Nachfrage nach Aluminium-Aerosoldosen hat sich nach Informationen des Branchenverbands Aerobal im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Für 2023 ist man verhalten optimistisch.
Die Internationale Organisation der Hersteller von Aluminium-Aerosoldosen (Aerobal) berichtet, dass die weltweiten Ablieferungen ihrer Mitglieder im Jahr 2022 um 6,8 Prozent auf rund 6 Milliarden Stück gestiegen sind. Das Nachfrageplus war in vier Segmenten besonders groß: in den Bereichen Pharmazie (plus 13 Prozent), Haarsprays (plus 17 Prozent), Rasierschäume (plus 14 Prozent) und andere Körperpflegeprodukte (plus 42 Prozent). Zufriedenstellend war den Angaben zufolge auch die Nachfrage aus dem volumenmäßig dominierenden Deodorant- und Parfümmarkt. Dort lag das Plus bei knapp 4 Prozent. Insgesamt entfallen auf den Körperpflegemarkt rund 82 Prozent der Gesamtlieferungen.
Die Nachfrage in den 27 EU-Mitgliedstaaten und Großbritannien stieg zusammengenommen um etwa 10 Prozent. Auch die Lieferungen nach Süd- und Nordamerika nahmen um 6 Prozent zu. Auf diese Regionen entfallen rund 71 Prozent der Gesamtlieferungen der Aerobal-Mitglieder. Die Nachfrage aus Asien und Australien stieg ebenfalls um 6,7 Prozent, während allein die Ablieferungen in den Nahen Osten um knapp 4 Prozent sanken.
Mangel an Maschinenteilen und Arbeitskräften
Die Aluminium-Aerosoldosenindustrie hat zurzeit mit zwei wesentlichen Herausforderungen zu kämpfen. „Zunächst ist eine mangelnde Maschinenanpassungsfähigkeit für die Herstellung innovativer Aerosoldosen zu beklagen. Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von Technikern und qualifizierten Arbeitskräften zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Industrie geworden“, stellt Wan Tsang Lin fest, Präsident von Aerobal.
In puncto Nachhaltigkeit werden durch den von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf einer Verordnung für Verpackungen und Verpackungsabfälle weitere Herausforderungen auf die Hersteller in Europa und auf Importeure zukommen. „Die bewährte Innovationskraft der Dosenbranche, die herausragenden Materialeigenschaften von Aluminium und die optimale Recyclingfähigkeit des Werkstoffs werden zu ressourceneffizienten Verpackungslösungen beitragen, die den neuen gesetzlichen Anforderungen überzeugend Rechnung tragen“, ist sich Wan Tsang Lin sicher.
Der vorhandene Auftragsbestand deute auf eine zufriedenstellende Marktentwicklung im ersten Quartal 2023 hin, wie der Verband weiter mitteilt. Risikofaktoren seien unter anderem die Inflation und ihre Auswirkungen auf den privaten Konsum. „Zwar waren in der Vergangenheit die Verpackungsmärkte auch in Krisenzeiten vergleichsweise resilient. Jedoch könnte der Kaufkraftverlust bei den Verbrauchern am Ende auch die FMCG-Märkte und damit ebenfalls den Körperpflegemarkt negativ beeinflussen“, resümiert Wan Tsang Lin.