Papiersackindustrie gut aufgestellt

Die deutsche Papiersackindustrie ist trotz widriger Umstände gut ins laufende Jahr gestartet, wie die Gemeinschaft Papiersackindustrie anlässlich der Veröffentlichung ihres Branchenreports mitteilt. Im europäischen Vergleich belegt sie weiterhin den zweiten Platz.

Eine angespannte Versorgungslage, Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine stellen auch die Papiersackindustrie vor große Herausforderungen. Das geht aus einer Mitgliederumfrage zum Branchenbarometer der Gemeinschaft Papiersackindustrie (GemPSI) hervor. Die Prognose für 2022 fällt aber trotzdem grundsätzlich gut aus. Die Mehrheit der Mitglieder erwartet steigende Umsätze und eine stabile Entwicklung in den einzelnen Kundensegmenten. Für den kommenden Herbst sieht die Branche jedoch weitere pandemiebedingte Schichtausfälle auf sich zukommen. „Unser Ziel ist es weiterhin, flexibel zu agieren und gemeinsam mit allen Beteiligten pragmatische Lösungen zu entwickeln, die eine bedarfs- und fristgerechte Versorgung mit Papiersäcken gewährleisten“, so Alfred Rockenfeller, Vorsitzender der GemPSI.

Wachstum trotz Krise

Mit einem Zuwachs an ausgelieferten Säcken von 3,3 Prozent zum Vorjahr belegte die deutsche Papiersackindustrie im europäischen Vergleich auch 2021 den zweiten Platz, wie die GemPSI mitteilt. In ihrem zweitgrößten Marktsegment Chemikalien verzeichnete sie ein Wachstum von plus 11,8 Prozent, bei den Baustoffen (ohne Zement) waren es plus 2 Prozent. Auch bei den Papiersäcken für Futtermittel (plus 3,3 Prozent) und Nahrungsmittel ohne Milchpulver (plus 2,1 Prozent) gab es einen moderaten Zuwachs. Dabei waren 2021 einige Herausforderungen zu bewältigen: Mangelnde Papierversorgung, starke Preissteigerungen bei den Roh- und Hilfsstoffen sowie ein erheblicher Personalmangel durch Krankheits- und Quarantänefälle. Laut GemPSI hielt die deutsche Papiersackindustrie der schlechten Versorgungslage eine enge Abstimmung mit Kunden und Lieferanten sowie eine vorrausschauende Planung entgegen. Im ersten Quartal wurde ein im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegener Bedarf erfüllt.

Papiersäcke für Lebens- und Futtermittel im Fokus

Den Schwerpunkt legt der aktuelle Branchenreport auf Papiersäcke für Lebens- und Futtermittel. Papiersäcke für Lebensmittel inklusive Milchpulver bilden das drittgrößte Marktsegment der deutschen Papiersackindustrie. 2021 wurden deutschlandweit rund 118 Millionen Papiersäcke für Lebensmittel ausgeliefert. Im ersten Quartal 2022 blieb die Nachfrage nach Papiersäcken für Lebensmittel (ohne Milchpulver) auf Vorjahresniveau (+0,4 Prozent), während sie für Milchpulversäcke deutlich stieg (+30,2 Prozent). Ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr gab es 2021 auch bei den Papiersäcken für Futtermittel. Insgesamt wurden 58 Millionen Papiersäcke ausgeliefert, womit das Segment sieben Prozent des deutschen Markts ausmachte. Auch hier hielt die positive Tendenz im ersten Quartal 2022 an: Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum wurden drei Prozent mehr ausgeliefert.

Mehr Nachhaltigkeit

In der Umfrage zum Brachenbarometer gaben die Mitglieder der GemPSI zudem an, dass der Wunsch nach einer nachhaltigen Verpackung bei den Kunden weiter Fahrt aufgenommen habe. Neben braunem Sackpapier und Materialreduktionen sei die Recyclingfähigkeit der Verpackung für die Papiersackkunden zunehmend wichtiger geworden. Für das Recycling von Kraftpapiersäcken habe die GemPSI aber bereits vor 30 Jahren das Rücknahmesystem REPASACK eingeführt, über das mehr als 20.000 Tonnen Kraftpapiersäcke aus Industrie und Gewerbe jährlich recycelt werden.

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