Süßigkeiten in nachhaltiger Verpackung

Verpackungen von Süßwaren sollen durch ausgefallene Designs und Farben emotional ansprechen sowie vorzugsweise für lange Haltbarkeit bei gleichbleibender Qualität und Frische sorgen. Doch auch in diesem Lebensmittelsektor gewinnt der Aspekt Nachhaltigkeit an Bedeutung.

In wohl keinem anderen Lebensmittelbereich wird mehr Kreativität, Designarbeit und Farbe in die Gestaltung von Verpackungen gesteckt als in der Süßwarenindustrie. Sie soll die Konsumenten nämlich vor allem emotional ansprechen. Gleichwohl haben das neue Verpackungsgesetz und die gewandelten Verbraucheransprüche auch hier dazu geführt, dass sich die Hersteller von Süßwaren, Dauergebäck und Speiseeis die Nachhaltigkeit ihrer Verpackungen auf die Agenda gesetzt haben.

Nestlé

Nestlé beispielsweise, dessen Süßwarensparte den Konzern in puncto Umsatz auf Platz 3 der Global Player der Süßwarenindustrie setzt, hat im Dezember 2018 ein eigenes Forschungsinstitut für Verpackung zur Beschleunigung seiner Nachhaltigkeitsagenda gegründet. Das „Nestlé Institute of Packaging Sciences“ widmet sich seither der Erforschung und Entwicklung funktioneller, sicherer und umweltfreundlicher Verpackungen.

Konkret soll das Institut die Sicherheit und Funktionalität verschiedener nachhaltiger Verpackungsmaterialien evaluieren. Zum Forschungsgebiet gehören rezyklierbare, biologisch abbaubare oder kompostierbare Polymere, funktionales Papier sowie neue Verpackungskonzepte und –technologien zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen. Der Grund dafür: Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, alle Verpackungen bis 2025 rezyklierbar oder wiederverwendbar zu machen.

Lindt & Sprüngli

Bei der Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG, so liest man in deren Nachhaltigkeitsbericht 2018, spielt Verpackungsmaterial in der Produktionskette eine wichtige Rolle, da Schokolade ein äußerst sensibles und delikates Produkt darstelle. Obwohl die Verpackung für den Konsumenten attraktiv sein und Aufschluss über die Inhaltsstoffe geben muss, besteht ihre Hauptaufgabe darin, die empfindliche Schokolade zu schützen.

Gleichwohl arbeitet Lindt & Sprüngli zweckorientiert mit Verpackungsherstellern zusammen, die sich verstärkt mit Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette beschäftigen. „Wir berücksichtigen bei unseren Beschaffungsentscheidungen die Nachhaltigkeitsleistung unserer Lieferanten“, heißt es. „Die Mehrheit unserer Verpackungshersteller setzt auf moderne Produktionstechnologien, die insbesondere den Einsatz von Farben sowie der verwendeten Materialien reduzieren.“ Zur Kontrolle besuchen firmeneigene Nachhaltigkeitsexperten die Lieferanten regelmäßig vor Ort.

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Ferrero

Auch die Ferrero S.p.A. weist in ihrem aktuellen Corporate Social Responsibility Report auf die Bedeutung nachhaltiger Verpackungen hin: „Bei der Entwicklung und Planung unserer Verpackungen wenden wir die sogenannte ,5R-Strategie‘ an.“ 5R steht dabei für „Reuse“ (Verwendung von Materialien aus erneuerbaren Quellen), „Recycle“ (Verwendung recycelter Materialien), „Reuse“ (Entwicklung recycelbarer Lösungen), „Remove“ (Verringerung der Verpackungselemente) sowie „Reduce“ (Materialverringerung). Ziel der Strategie ist es, bestmögliche Qualität und Frische zu gewährleisten und gleichzeitig die Abfallmenge so gering wie möglich zu halten.

Ferrero nennt im CSR-Report konkrete Beispiele: So hat man durch Verringerung der Aluminiumfoliendicke bei Weihnachtsmann mit Schlitten im polnischen Werk im vergangenen Jahr 25 Tonnen Aluminium eingespart. 107 Tonnen Kunststoff  werden jährlich durch Gewichtsverringerung bei der recycelbaren PET-Flasche von Estathé eingespart und für die Weihnachtskampagne in Frankreich, Italien und Deutschland wurde Glas als Teil der Pralinenverpackungen verwendet, damit die Konsumenten diese als Tabletts wiederverwenden konnten.

Bahlsen

Bereits vor Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetzes war bei Bahlsen die Reduktion von Verpackungsmaterialien ein Thema. Zudem prüft das Unternehmen regelmäßig alternative Verpackungsmaterialien. „Dabei“, heißt es, „sind Lebensmittelsicherheit und die Qualität unserer Produkte unsere oberste Zielsetzung. Das gilt sowohl für den Herstellprozess als auch für die Wahl der Verpackungen. Aktuell sind unsere Verpackungskomponenten, die ausschließlich aus Pappe und Papier bestehen, bereits zu 100 Prozent, unsere kunststoffbasierten Verpackungen zu 98 Prozent recyclingfähig.“ Bis 2025 will Bahlsen auch hier eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit erreichen.

Storck

Etwas anders sieht es bei der August Storck KG aus. Dort antwortete man auf unsere Anfrage: „Storck war von Beginn an in die Gründung der Zentralen Stelle eingebunden, so dass sich durch das Verpackungsgesetz für uns nichts Überraschendes ergeben hat. Die neuen Anforderungen sind für uns und die schon immer bei einem Dualen Sammelsystem lizenzierten Verpackungen kein Problem. Das Verpackungsgesetz gibt uns auch keinen Anlass, Veränderungen an unseren Verpackungen vorzunehmen.“

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