Süßwarenbranche schlägt Alarm

Neben der Rohstoffknappeit in vielen Bereichen gibt es in der Lebensmittelindustrie weitere Sorgen: Herstellern von Süßwaren und Knabberartikeln fehlen zunehmend wichtige Verpackungsmaterialien.

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf viele Bereiche. Die deutsche Süßwarenindustrie sieht dramatische Entwicklungen bei wichtigen Verpackungsarten wie Kartonagen, Papier sowie Pappe. Hier sind neben gravierenden Kostensteigerungen zusätzlich Lieferengpässe und Verknappungen eingetreten, teilt der Verband mit. Ausschlaggebend dafür sei die steigende internationale Nachfrage, die zu einer Kostenexplosion und zu einer Knappheit bei vielen Rohstoffen für diese Verpackungsmaterialien führt. Auch bei Rohstoffen für Kunststoffverpackungen kommt es zurzeit – nicht nur Corona-bedingt – zu verschärften Versorgungsengpässen. Rohstoff-Importe nach Europa bleiben aus, da sie in andere Kontinente umgelenkt werden, wetterbedingte Anlagenausfälle sowie Force-Majeure-Erklärungen der RohstoffLieferanten in Europa erschweren die Lage zusätzlich. Die Preise haben zuletzt gleichzeitig in einer Reihe von Kategorien in großer Geschwindigkeit angezogen.

„Die derzeitigen Entwicklungen Richtung fehlende Versorgungssicherheit bei den dringend benötigten Verpackungsmaterialien beobachten wir mit großer Sorge. Lebensmittel, darunter Süßwaren, Knabberartikel oder Speiseeis, müssen sicher verpackt werden können. Die Unternehmen der Branche unternehmen alle Anstrengungen und scheuen keine Kosten und Mühen, um sich gegen Lieferengpässe und Produktionsausfälle bei Verpackungslieferanten zu wappnen“, erläutert Dr. Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI).

Kunststoffverpacker drosseln Produktion

Erst vor Kurzem hatte die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen berichtet, dass 84 Prozent der an einer Blitzumfrage des Verbandes teilnehmenden Mitglieder von einer schlechten bis sehr schlechten Versorgungslage berichten. Demnach mussten acht von zehn Kunststoffverpackungsherstellern aufgrund von Rohstoffmangel ihre Produktion drosseln. Verschärft werde die Lage dadurch, dass zwei von drei Kunststoffverpackungsherstellern von einem oder mehreren Force-Majeure Fällen betroffen seien.  Während einige Lieferanten die Ursachen für einen Auslagenfall detailliert darlegten, hielten andere den schlichten Verweis auf „unvorhersehbare Umstände“ für ausreichend, um Force-Majeure zu erklären, so die Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.

Auch der Verband der Wellpappen-Industrie e.V. (VDW) warnt vor einer sich immer schneller drehenden Kostenspirale. Der BDSI ruft alle Partner in der Lieferkette von Verpackungsmaterialien auf, diese schwierige Situation so schnell wie möglich zu lösen, um die Versorgung – insbesondere für Lebensmittel – nicht zu gefährden.

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