Öko-Produkte unverpackt bei Rewe

Bei Bio-Obst und Bio-Gemüse hat Rewe nun seine Verpackungsstrategie überarbeitet und bietet diese teilweise unverpackt an – oder „mit verbesserter Verpackung“, wie Rewe betont. Vorausgegangen war ein „Unverpackt-Test“ in verschiedenen Märkten. Allerdings betont Rewe auch, dass Verpackungen aus dem Gemüseregal nicht verschwinden werden.

Rewe hat im August 2020 erstmals Verpackungen für ein komplettes Teilsortiment umgestellt, nämlich für Bio-Obst und Bio-Gemüse. „Wir haben in den vergangenen Monaten wichtige Erkenntnisse gewonnen, bei welchen der 126 Bioprodukte wir verantworten können, auf die Verpackungen zu verzichten“, sagt Peter Maly, bei Rewe als Geschäftsführer für den Vertrieb verantwortlich. „Mit unserem unverpackten oder verpackungsoptimierten Bio-Obst und Bio-Gemüse beliefern wir nun alle unsere Märkte in Deutschland.“

Durch die umweltfreundlichere Verpackungsgestaltung in mehr als 3.600 Supermärkten spart der Handelskonzern jährlich 210.000 Kilogramm Plastik sowie 80.000 Kilogramm Papier ein. Rewe will die Erkenntnisse auch auf Obst und Gemüse aus dem konventionellen Anbau übertragen. So werden bereits gereifte Avocados und Mangos nicht mehr in Schalen verpackt.

Verpackungen reduzieren Foodwaste

Allerdings unterstreicht Rewe zeitgleich, dass Plastikverpackungen unter anderem dort sinnvoll sind, wo sie einen wichtigen Beitrag gegen den vorzeitigen Verderb leisten. Salat sei dafür ein gutes Beispiel: Ein Ergebnis eines sechsmonatigen „Unverpackt-Tests“ von Bio-Obst und -Gemüse in 630 Märkten im Südwesten Deutschlands war demnach, dass Rewe mit unverpacktem Bio-Eisbergsalat bundesweit zwar 3.000 Kilogramm Plastik jährlich einsparen könnte. Doch würden durch die fehlende Hülle im gleichen Zeitraum voraussichtlich 18,5 Tonnen Bio-Eisbergsalat unverkäuflich. Erhöhte Abschriften hat Rewe auch bei Bio-Broccoli verzeichnet, der ohne Folie schneller aufblüht und an Frische verliert. Hoch empfindliche Beerenfrüchte sowie frische Blattsalate wie Feldsalat, Rucola und Romanasalatherzen in Bio-Qualität müssten ebenso geschützt angeboten werden.

Unverpackte Karotten bleiben liegen

Ein weiteres Ergebnis des Tests ist nach Angaben von Rewe, dass die Nachfrage nach Bio-Karotten deutlich sank, wenn sie lose angeboten wurden. Mehr Kunden hätten nach den verpackten, konventionellen Möhren gegriffen. Das Verbrauchervotum liege also bei Karotten klar „pro Verpackung“. Verpackungen haben demnach unter anderem dort eine relevante Funktion, wo sie das Bio-Obst und -Gemüse zu sinnvollen Verkaufseinheiten bündeln. Bei Obst kommen bei Rewe deshalb überwiegend Pappschalen zum Einsatz, bei denen auf die zuvor übliche Ummantelung mit einer dünnen Plastikfolie verzichtet wird.

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