Durch Corona zurück zu mehr Verpackung?

Europaweit stellen Kantinen und Betriebsrestaurants die Essensausgabe von SB- auf Mitnahmelösungen um, Lieferdienste boomen. Die Hersteller entsprechender Verpackungslösungen spüren bereits eine steigende Nachfrage.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) gibt zwar noch Entwarnung: „Es gibt derzeit keine Fälle, bei denen nachgewiesen ist, dass sich Menschen (…) etwa über den Verzehr kontaminierter Lebensmittel (…) mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben.“ Nach derzeitigem Wissensstand sei eine Übertragung über Lebensmittel unwahrscheinlich, heißt es auch in einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vom 17. März 2020.

Doch in diesen ungewöhnlichen Zeiten kann, was gestern gesagt wurde, heute schon überholt sein. Deshalb gehen die Betreiber von Kantinen und Betriebsrestaurants auf Nummer sicher. Da viele Arbeitnehmer im Homeoffice sind, hat sich die Zahl der Gäste ohnehin stark reduziert – da möchte man den übrigen ein Gefühl von Sicherheit geben. Besteckkästen sind vielerorts abgeschafft, Hauptgerichte werden nur noch vom Kantinenpersonal ausgegeben, Salatbars geschlossen, Salate, Gewürze und Dressings gibt es nur noch verpackt. Auch SB-Theken für Frühstück oder Kaffeezeit gibt es in vielen Kantinen nicht mehr.

Lunchpaket statt Salatbuffet

Der Trend zu weniger Einwegbehältnissen, der auch in den Betriebsrestaurants Einzug gehalten hatte, kehrt sich in Zeiten von Corona wieder um. Für Gäste, die zwar im Büro arbeiten, aber den gemeinsamen Mittagstisch derzeit meiden, bietet zum Beispiel Henkel am Hauptsitz in Düsseldorf nun verstärkt Lunchpakete als Ersatz für die warme Mahlzeit am Mittag. Einige Kantinenbetreiber spielen bereits die Möglichkeit durch, auch warme Speisen bis in die Abteilungen zu liefern – für den Fall, dass Betriebsrestaurants ganz schließen müssten.

Von dieser Entwicklung profitieren die Hersteller entsprechender Verpackungslösungen. So berichtet zum Beispiel die Ragaller Gastronomiebedarf GmbH in Langenweddingen (Sachsen-Anhalt) bereits über eine erhöhte Nachfrage. Und die könnte weiter wachsen: Denn das Geschäft mit Lieferservices boomt derzeit allerorten. Großunternehmen wie Lieferando oder Domino’s bieten ihren Kunden seit einigen Tagen auch eine kontaktlose Lieferung an.

Vielen Menschen, die Lebensmittelvorräte angelegt haben, weil sie Supermärkte eine Zeitlang meiden möchten, dürften gastronomische Lieferangebote entgegenkommen. Schließlich hat man auch nicht jeden Tag Lust auf Konserven. Auch kleinere Restaurants oder Metzger, die bislang eher wenig Erfahrung mit der Auslieferung haben, könnten dies nutzen, um Umsatzausfälle zu kompensieren. Lokale Anzeigenblätter sind jedenfalls voll von neuen Lieferangeboten – für die dann auch die entsprechenden Transport- und Verpackungslösungen benötigt werden.

 

 

 

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