Erfolgreicher Branchentreff beim Packaging-Kongress

Mehr als 130 Teilnehmer aus der Verpackungsbranche, der Konsumgüterindustrie und dem Handel kamen zum 2. unabhängigen Verpackungskongress Packaging360° am Donnerstag und Freitag nach Frankfurt am Main.

Die Veranstaltung der dfv Mediengruppe und der FachPack im Hilton Frankfurt City Centre war hochkarätig besetzt. Bereits der Auftaktvortrag von Umweltpreisträger Reinhard Schneider, Geschäftsführender Gesellschafter von „Frosch“- und „Erdal“-Hersteller Werner & Mertz, beeindruckte die Zuhörer. Schneider sagte zu den Branchenexperten: „Wir sind lieber der Pionier, als Innovationen zu patentieren. Denn wir suchen Mitstreiter.“

Nachhaltigkeit war der rote Faden des Kongresses. Die Unternehmen, insbesondere aus Handel und Konsumgüterindustrie, stellen sich derzeit bei diesem Thema neu auf, erklärte Helmut Gahmann, Director Corporate Communications + Public Affairs bei Nestlé Deutschland. Der Wandel sei überall zu spüren.  Zudem kommen neue Themen wie Nutri Score auf. Weitgehend einig waren sich die Markenverantwortlichen und Verpackungs-Entscheider aus Industrie und Handel, dass Verbote allein nicht die Lösung sind. So stellte Reinhard Schneider die Frage, ob das von Umweltministerin Schulze angekündigte Plastiktüten-Verbot nicht eher populistisch sei als sinnvoll. Schneiders Auffassung: „Wir müssen attraktive Märkte für Rezyklate schaffen, wenn wir die Kreisläufe nachhaltig schließen wollen.“

Nachfrage nach Kunststoffverpackungen steigt

Vera Fritsche vom Fachverband Nachrungsmittel- und Verpackungsmaschinen hatte aktuelle Zahlen zum Kongress mitgebracht. In der Nahrungs- und Getränkemittelbranche ist bei den Verpackungen bis 2023 weltweit mit einer Absatzsteigerung von 13 bis 16 Prozent zu rechnen. 44 Prozent der weltweit hergestellten Verpackungen gehen nach Asien, 25 Prozent nach Europa. Der VDMA beobachtet in der Nahrungsmittelbranche eine steigende Nachfrage nach Kunststoffverpackungen. In den westlichen Ländern ersetzen diese immer mehr die Konservendosen, erklärte sie.

Wie schlecht und wie gut ist Kunststoff – von Plastik spricht ohnehin kaum einer mehr, wie auf dem Kongress festgestellt wurde? Auch diese Frage kam immer wieder auf. „Sie haben fünf Fragen und bekommen fünf Antworten“, scherzte Olaf Dechow, Senior Manager Corporate Responsibility bei der Otto Group. Auch bei den Gesprächen in den Pausen ging es immer wieder um Kunststoff und die Vor- und Nachteile von Rezyklaten – den Input dazu hatte zur Eröffnung Reinhard Schneider geliefert. Die Teilnehmer nutzten den Kongress auch dazu, um die Stimmungslage in der Branche zu erleben und „um mal einen anderen Blick auf die Themen zu bekommen“, wie ein Kongressteilnehmer sagte.

Vertreter der dfv Mediengruppe und der FachPack kündigten für 2020 den dritten Verpackungskongress sowie zusätzliche Branchentreffen an.