Folge der Krise: ein Run auf die Dose

Im Interview spricht Jörg Höppner, Geschäftsführer des Verbandes Metallverpackungen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Chancen für die Unternehmen aus seiner Branche.

Wo sehen Sie die größten Auswirkungen der Corona-Pandemie für die auf Metallverpackungen spezialisierten Unternehmen?

Die Hersteller von Metallverpackungen spüren eine deutlich gestiegene Nachfrage nach ihren Gebinden. Dies betrifft natürlich die klassische Lebensmitteldose, aber auch andere Verpackungen, zum Beispiel für chemische Grundstoffe. Zum Teil produzieren die Verpackungshersteller bereits an der Auslastungsgrenze.

Bei dem besonders gefragten Segment der Lebensmitteldosen werden die etwas größeren Einheiten wie 800-g-Dosen verstärkt abgerufen. Schwerpunktmäßig steigt der Bedarf an Dosen für Fertiggerichte, Suppen und Eintöpfe am deutlichsten an.

Ergänzend wird aus der Futtermittelindustrie zurzeit ein deutlich erhöhter Bedarf an Dosen für Haustiernahrung gemeldet. Die hohe Nachfrage spiegelt auch das Vertrauen der Verbraucher in die Dose als besonders sichere Verpackung, die sich lange und energiefrei lagern lässt.

Worin bestehen mögliche Chancen?

Chancen liegen sicher darin, dass in der gegenwärtigen Situation deutlich wird, dass eine sichere und zuverlässige Versorgung der Menschen mit allen denkbaren Gütern des täglichen Bedarfs ohne Verpackungen nicht zu leisten ist. Erst durch Verpackungen werden zudem die meisten Lebensmittel haltbar und lagerfähig. Und das gilt eben ganz besonders für die Verpackungen aus Metall.

Hinzu kommt, dass der aktuelle „Run“ auf die Dose, mit dem gegenwärtig sehr ausgeprägten Interesse der Verbraucher an den Themen Nachhaltigkeit und Recycling zusammenfällt. Mit ihren hervorragenden Recyclingeigenschaften und den hohen Recyclingquoten unterstützen Verpackungen und Verschlüsse aus Metall den europaweit eingeschlagenen Kurs in Richtung Kreislaufwirtschaft. Die Kunden unserer Branche in Industrie und Handel nutzen deshalb zunehmend das Logo „METAL recycles forever“, um auf die Kreislauffähigkeit der von ihnen verwendeten Dosen, Eimer oder Verschlüsse hinzuweisen. Und um den Konsumenten zu motivieren, seinen Beitrag zum Verpackungsrecycling zu leisten.