Mehrweg-Transportbox aus sortenreinem Monomaterial

Herkömmliche Transportverpackungen sind zumeist für den Einmaltransport ausgelegt und bestehen oft aus Wellpappe. Forschende aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF haben gemeinsam mit der Berges GbR in Darmstadt eine alternative Lösung zur Einmalverpackung entwickelt und patentiert. Durch eine vollständig werkstofflich recycelbare Mehrwegtransportlösung für empfindliche Güter wird die Umwelt geschont und Anwender können den CO2-Fußabdruck ihrer Unternehmen verbessern.

Für einen Transportschutz wird heutzutage Polster- und Füllmaterial verwendet, das aus Kunststoffflocken und -folien, Luftpolstern, Wellpappe oder Holzwolle besteht. Ein Recycling der Füllstoffe ist gegenwärtig unter rein wirtschaftlichen Aspekten wenig lohnend, wodurch moderne Logistik ein erhebliches Nachhaltigkeitspotential nicht ausschöpft. Gleiches gilt auch für die Umverpackungen, da zum Beispiel Kartonagen in der Regel nur einmal verwendet werden. Im Falle eines stofflichen Recyclings müssen nicht nur der erhebliche Energiebedarf, sondern auch die Transportwege für die Entsorgung und die Aufbereitung berücksichtigt werden. Dazu kommt eine Verknappung von Rohstoffen, die gegenwärtig die Transportbranche im Besonderen betrifft.

Alternative zur Einmalverpackung

Jetzt bietet eine neuartige, vollständig werkstofflich rezyklierbare Mehrwegtransportbox, von Berges gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF entwickelt, eine alternative Lösung zur Einmalverpackung und dem anhaltenden Ressourcenverbrauch. Im Sinne der zirkulären Kunststoffwirtschaft bestehen dabei die Transportbox und eine integrierte Funktionsfolie aus derselben Kunststoffklasse.

Neben dem Aspekt des CO2-Fußabdrucks und der Notwendigkeit des Energieeinsparens erfülle diese Mehrwegbox auch besondere Bedürfnisse an die Transportsicherheit, erklärt das Institut: In der Box befindet sich ein reversibel aufblasbares Luftpolster, das sich beim Aufblasen um das Packgut legt und damit einen hohen Transportschutz gewährleistet. Das Luftpolster ist aus dem gleichen Material wie die Umverpackung gefertigt, sodass ein Gesamtsystem aus einem für das Recycling idealen sortenreinen Monomaterial vorliegt. Das Luftpolster lässt sich ferner über die reine Transportsicherung hinaus auch für besondere Anforderungen anpassen, beispielsweise mit einer leitfähigen Ausrüstung versehen. Um Transport- und Lagervolumen im ungefüllten Zustand stark zu reduzieren, ist das Transportsystem nach dem Ablassen der Luft aus dem Polster faltbar. Transportbox und das innenliegende Luftpolster können entweder fest verbunden oder auswechselbar gestaltet sein. Die Transportbox ist zudem in bekannter Weise stapelbar.

Entwicklungspartner für Anwendung gesucht

Ein möglicher Einsatz kann sowohl bei Business to Business, als auch bei Business to Consumer Transporten erfolgen. Mögliche Transportgüter sind empfindliche Maschinen- oder Elektronikteile, Kunstgegenstände, hochwertige Lebensmittelspezialitäten oder andere zerbrechliche Güter von hohem Einzelwert. Die Forscher suchen nun Anwendungspartner zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Transportbox. Die recycelbaren Transportboxen können zudem individuell gestaltet und für Werbezwecke genutzt werden.

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