Schwarz Gruppe testet chemisches Recycling
PreZero, die Umweltsparte der Schwarz Gruppe, hat gemeinsam mit Sabic ein neues Pilotprojekt initiiert: Bei diesem setzt die Schwarz Gruppe als erstes Handelsunternehmen in Deutschland Verpackungsmaterialien ein, die mit chemischem Recycling hergestellt werden.
Beim mechanischen Recycling ist bislang nur sehr eingeschränkt möglich, aus recycelten Lebensmittelverpackungen wieder neue herzustellen. Daher befasst sich PreZero, die Umweltsparte der Schwarz Gruppe, im Rahmen eines Pilotprojektes nun auch mit dem chemischen Recycling. „Um neben dem erfolgreichen mechanischen Recycling auch das chemische Recycling besser kennen zu lernen und zu verstehen, haben wir gemeinsam mit dem Projektpartner Sabic einen ersten Piloten initiiert,“ sagt Dietmar Böhm, Geschäftsführer von PreZero.
„Sabic hat schon vor über einem Jahr mit den chemisch recycelten Produkten aus dem TrueCircle-Portfolio einen großen Schritt vorwärts gemacht, um den Abfallkreislauf der Kunststoffe zu schließen“, betont Stephan Eltink, Direktor Polyethylen Europa bei Sabic. Beim chemischen Recycling von gemischten Kunststoffabfällen werden die Altkunststoffe, insbesondere Verbundkunststoffe und Verpackungsabfälle, die anderenfalls lediglich energetisch verwertet werden könnten, in einem Hochtemperaturverfahren in Pyrolyseöl umgewandelt. Dieses wird dann wie die fossilen Rohstoffe am Beginn der chemischen Produktionskette eingesetzt.
Testlauf mit Karotten-Verpackung
Den Angaben zufolge werden die hohen Qualitäts- und Hygieneanforderungen an Lebensmittelverpackungen mit diesen Produkten erfüllt. Als Endprodukt werden im Rahmen des Pilotprojektes Verpackungen für Karotten hergestellt. Die Karottenbeutel sollen Ende 2020 in einigen Lidl- und Kaufland-Filialen im Bundesgebiet eingesetzt werden. Sie lassen sich nach Gebrauch mechanisch recyceln. Das für die Verpackung eingesetzte Material ist ISCC-zertifiziert, entspricht also den Anforderungen dieses Nachhaltigkeitszertifizierungssystems für Rohstoffe und Märkte.
