Kritik an Vorstoß von Aldi

Die Ankündigung von Aldi, für alternative Obstbeutel 1 Cent zu verlangen, ruft geteilte Reaktionen hervor. Der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling warnt davor, dass zunehmende Mengen von Kunststoffverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen das Kunststoffrecycling erheblich beeinträchtigen können. Die Deutsche Umwelthilfe spricht von Effekthascherei.

Anlass ist die Ankündigung von Aldi Nord und Aldi Süd, ab Sommer nur noch Obst- und Gemüsebeutel aus nachwachsenden Rohstoffen anzubieten und dafür 1 Cent vom Kunden zu verlangen. „Das kann nur dann eine Lösung sein, wenn der Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen auch wirklich identisch ist mit dem Kunststoff aus Rohöl, wie das etwa bei Polyethylen (PE) möglich ist. Sollte das aber nicht der Fall sein, haben wir zwei verschiedene Ausgangsmaterialien, aber nur ein Recyclingverfahren. Das kann dann nicht funktionieren“, warnt Dr. Dirk Textor, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Kunststoffrecycling. Textor plädiert deshalb bei allen Neuerungen im Verpackungsbereich dafür, zuerst einmal mit der Recyclingindustrie zu prüfen, ob es sinnvolle Recyclingmöglichkeiten gibt. „Es macht keinen Sinn, neue Lösungen als Innovation zu verkaufen und am Ende steht dann nicht die Nachhaltigkeit, sondern nur die Verbrennung“, so Textor.

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den Vorstoß von Aldi.  Um den massenhaften Verbrauch von Einwegtüten zu stoppen, sei ein höherer Preis notwendig. Die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz, erklärte:  „Wenn Aldi es ernst meint mit Umweltschutz, dann sollten die Einwegtütchen mindestens 22 Cent kosten, denn dieser Betrag würde tatsächlich das Aus für das besonders kurzlebige Produkt bedeuten. Alles andere ist nur Effekthascherei. Am Ende wird es auch darauf ankommen, dass wiederverwendbare Mehrwegnetze als Alternative angeboten und beworben werden sowie deren Nutzung mit Anreizen gefördert wird.“

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