Innovationspreise für Mehrwegsysteme

Die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg haben den Mehrweg-Innovationspreis an Alwa Mineralbrunnen GmbH, Fairfood Freiburg und Aqua Römer GmbH & Co. KG verliehen. Alle drei Unternehmen haben richtungsweisende Entwicklungen im Bereich Mehrweg umgesetzt und stärken damit das deutsche Mehrwegsystem.

Effiziente Abfüllung, Verbannung von Einweg und Lebensmittel im Mehrwegglas: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Stiftung Initiative Mehrweg zeichneten wegweisende Innovationen aus. Das prämierte Unternehmen Alwa Mineralbrunnen hat eine neue Abfüllanlage am Produktionsstandort in Sersheim in Betrieb genommen und kann damit 14,2 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr einsparen, was jährlich 4.800 Tonnen CO2-Äquivalenten entspricht. Dadurch konnte das Unternehmen an dem Standort beinahe ein Drittel seiner Emissionen einsparen. „Zudem ist die neue Anlage deutlich wasser- und energieeffizienter. Das Unternehmen zeigt durch die hochmoderne Mehrwegglas-Abfüllanlage, wie Potenziale für Klima- und Umweltschutz ausgeschöpft und der ökologische Vorsprung von Mehrweg gegenüber Einweggetränkeverpackungen weiter ausgebaut werden könne“, erklärt der Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg Jens Oldenburg.

Verzicht auf Einwegverpackungen

Aqua Römer erhält den Mehrweg-Innovationspreis als Sonderpreis für den beispielgebenden Schritt, alle Getränke ausschließlich in Mehrweggebinden abzufüllen und in der Produktkette komplett auf Einweg-Verpackungen zu verzichten. „Der Verpackungsmüllberg erreicht in Deutschland von Jahr zu Jahr neue Rekordwerte. Unser aktueller Verpackungscheck bestätigt, dass die Verkaufsregale in Supermärkten voll sind mit Einweg-Plastikverpackungen. Umso wichtiger ist, dass es Unternehmen wie Aqua Römer gibt, die die wachsenden Müllberge nicht einfach hinnehmen und zeigen, dass der konsequente Einsatz von Mehrwegflaschen funktioniert. Der Mineralbrunnen hat Einweg kurzerhand aus dem Angebot genommen und setzt nun nur noch auf regionale Mehrwegflaschen. Trotz solch beispielgebender Initiativen braucht es eine politische Mehrwegförderung, um die festgelegte Zielquote im Verpackungsgesetz von 70 Prozent zu erreichen. Momentan liegt die Mehrwegquote bei mageren 42 Prozent. Um hier endlich besser zu werden, muss Umweltministerin Steffi Lemke eine Abgabe auf Einweggetränkeverpackungen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand einführen“, sagt die stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

Mehrweggläser für Lebensmittel

Fairfood Freiburg wird ausgezeichnet, weil es als erstes Unternehmen in Deutschland auf das klimafreundliche Mehrwegsystem für Lebensmittel – außerhalb des Molkereibereichs – setzt. So werden Nussmus, Nüsse und Trockenfrüchte in den bis dato nur für Molkereiprodukte wie Joghurt verwendeten Standard-Mehrweggläsern angeboten. Das Freiburger Unternehmen hat es laut BUH geschafft, das Mehrweg-Prinzip auf bis dato noch nicht in Mehrweg angebotene Produktgruppen auszuweiten und sind damit wegweisend für andere Unternehmen im Lebensmittelsektor.