„Goldene Designregeln“ für nachhaltigere Verpackungen

In einem Bündnis verpflichten sich eine Reihe großer internationaler Konsumgüter- und Handelsunternehmen dazu, künftig weniger Kunststoffe zu verwenden. Um die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen zu verbessern, haben sie unter anderem zwei „Goldene Designregeln“ aufgestellt.

Zusammen bringen es die 36 Mitglieder des Consumer Goods Forum (CGF), die sich im Rahmen der „Plastic Waste Coalition of Action“ für einen nachhaltigeren Kunststoffeinsatz engagieren wollen, auf einen Jahresumsatz von einer Billion Euro. Sie stehen nach Angaben des CGF für mehr als zehn Prozent des weltweiten Markts für Kunststoffverpackungen. Mit der Entwicklung der zwei ersten einer geplanten Reihe von „Goldenen Designregeln“ möchte das Bündnis helfen, die Verwendung von Kunststoffen zu reduzieren und deren Recyclingfähigkeit zu verbessern. So soll auf die Nutzung problematischer Materialien, Farben und Etiketten für Verpackungen stufenweise verzichtet werden.

„Wir müssen dringend Maßnahmen gegen Plastikmüll ergreifen und zu einem Kreislaufmodell übergehen. Das ist für uns als Bündnis die oberste Priorität“, erklärte Alan Jope, CEO von Unilever. „Kein Unternehmen kann das im Alleingang erreichen, deshalb müssen wir unsere Kräfte bündeln, um innerhalb unserer gesamten Branche einen Wandel zu bewirken und so hoffentlich zum Vorbild für die anderen Sektoren zu werden.“

Transparentes PET einsetzen

Die erste der beiden Regeln dreht sich um das Recycling von PET. Bevorzugt wird zum Einsatz von transparentem, ungefärbtem PET geraten. Oder alternativ zu PET in transparentem Blau beziehungsweise transparentem Grün. In der zweiten Regel geht es um den Verzicht auf Verpackungsbestandteile wie Industrieruß (Carbon Black), PVC (Polyvinylchlorid) und expandiertes Polystyrol (EPS). Denn die erschweren das Recyclingverfahren erheblich. Die Regeln sollen die Entwicklung hin zu einer besseren Kunststoffverwendung  beschleunigen sowie zur Erhöhung der Recyclingquoten beitragen. Sie sollen von den Bündnis-Unternehmen bis 2025 umgesetzt werden, „wo immer es möglich ist“.

„Das Bündnis CGF Plastic Waste Coalition unternimmt einen kühnen Schritt in die richtige Richtung und erstellt die so sehr benötigten Gestaltungsregeln für Verpackungen, um gemeinsame Anstrengungen zu fördern“, betonte Doug McMillon, CEO von Walmart.

Positionspapier für „erweiterte Herstellerverantwortung“

Darüber hinaus haben die Mitglieder des Bündnisses ein Positionspapier zum Auf- und Ausbau einer Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsbranche veröffentlicht. Das Papier soll Programmen zur „erweiterten Herstellerverantwortung“ einen Rahmen geben (Extended Producer Responsibility, EPR). Weil es der Industrie nicht allein gelingen könne, die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen, unterstütze das Bündnis die Entwicklung von EPR-Programmen als Weg der Zusammenarbeit von Industrie und Politik, um ein besseres Abfallmanagement zu fördern. „Wir wissen, dass der öffentliche Sektor eine wichtige Rolle spielt“, stellte Ramon Laguarta fest, CEO von PepsiCo. „Der Kern unserer neuen Leitlinie zur Optimierung von Systemen einer erweiterten Herstellerverantwortung ist daher der Gedanke einer öffentlich-privaten Partnerschaft.“

Die 36 Mitgliedsunternehmen der „Plastic Waste Coalition“ sind: Amcor, Barilla, Bel Group, Beijing Hualian Group, Carrefour, The Coca-Cola Company, Colgate-Palmolive, Danone, Dairy Farm, Essity, Grupo Bimbo, GSK, Henkel, ICA, Jerónimo Martins, Johnson & Johnson Consumer Health, Kao Corporation, Land O’Lakes, L’Oréal, Loblaw Companies Limited, Mars Incorporated, Merck Animal Health, Mondelēz International, Nestlé, NTUC Fairprice, PepsiCo, Procter & Gamble, Reckitt Benckiser, Rewe Group, Sainsbury’s, SC Johnson, SIG Combibloc Group, Tetra Pak, Unilever PLC, Walgreens Boots Alliance und Walmart