Nespresso-Kapseln aus Recycling-Alu

Ein weiterer Schritt in Richtung zu mehr Nachhaltigkeit: Mitte Mai 2020 launchte Nespresso in Deutschland erste Kaffeekapseln, die zu 80 Prozent aus recyceltem Aluminium bestehen. Weitere Schritte in die Kreislaufwirtschaft sollen bald folgen.

Nespresso ist mit seinen Kaffeekapseln ein Pionier des Portionskaffees. Um die Nutzung der Kapseln umweltfreundlicher zu gestalten, werden die Kapseln der Sorte „Master Origin Colombia“ aus der „Original Line“ nun zu 80 Prozent aus recyceltem Aluminium gefertigt. Die neuen Kapseln sind in Deutschland bereits verfügbar. Bis Juli rollt Nespresso den Produktlaunch auch international weiter aus. Im nächsten Schritt plant Nespresso bis Ende 2021 das gesamte Sortiment aller „Original Line“- und „Vertuo“-Kaffeekapseln aus Sekundäraluminium zu produzieren. Der Launch ist nach Ansicht des Unternehmens, das zu Nestlé gehört, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Kreislaufwirtschaft und einer besseren Wiederverwertung von Produktmaterialien.

Effizientere Materialnutzung

Aufgrund der Zusammensetzung der Aluminiumlegierung, die für die Herstellung von Nespresso Kapseln benötigt wird, liegt die derzeitige maximale Menge an recyceltem Material bei 80 Prozent, heißt es von Nespresso. Man suche nach Lösungen, um diesen Prozentsatz noch zu erhöhen. Nespresso verweist darauf, dass recyceltes Aluminium 95 Prozent weniger Energie bei der Herstellung verbraucht als Primäraluminium. In Form von Kapseln schütze Aluminium den Qualitätskaffee vor äußeren Einflüssen wie Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit. Die Logistik werde durch die neuen Kapseln effizienter: Aus einer dünneren Aluminiumfolie mit 9,2 Prozent weniger Aluminiummaterial hergestellt, seien die Kapseln insgesamt 8 Prozent leichter.

Recyclingkapazität wird ausgebaut

„Dass wir den Anteil an recyceltem Aluminium für unsere Kapseln auf 80 Prozent steigern konnten, ist ein bedeutender Schritt. Gemeinsam mit unseren Zulieferern haben wir hart daran gearbeitet, dieses Ziel zu erreichen“, erklärt Jérôme Pérez, Head of Sustainability bei Nespresso. „Die Kapseln der neuen Generation sind einerseits aus Sekundäraluminium gemacht und können gleichzeitig weiterhin problemlos wiederverwertet werden“, ergänzt Mark Ruijgrok, Geschäftsführer Nespresso Deutschland. Bereits 1991 startete Nespresso sein erstes Recyclingsystem.

Seit 2014 hat das Unternehmen weltweit über 185 Millionen Schweizer Franken in seine Recyclingprogramme investiert. Bis Ende 2020 soll die Recyclingkapazität für Nespresso Kapseln weltweit von aktuell 92 Prozent auf 100 Prozent ausgeweitet werden. In Deutschland ist das Ziel schon seit über 25 Jahren erreicht: Nespresso nimmt in Deutschland seit 1993 freiwillig durch Lizenzierung beim Grünen Punkt am Dualen System teil.