„Hybrides Arbeiten ist gelebte Praxis im Packaging Valley“

New Work, Normal Work, Future Work. Experten forschen über hybride Arbeitszeitmodelle und ihre Auswirkungen für Beschäftigte und Arbeitgeber. Die Corona-Pandemie hat das Arbeitsleben in eine neue Ära geführt. Für das Verpackungsmaschinen-Cluster Packaging Valley ist New Work längst Bestandteil des Alltags. 

„New Work mittendrin! Das Tal der Karrierechancen für Toptalente“: So lautet der Titel eines Forums in der FACHBOX am Mittwoch. In der Diskussion um attraktive Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel in der Industrie ist New Work ein wichtiges Thema. New Work ist für die Firmen im Packaging Valley „kein Modethema und keine Erscheinung des aktuellen Transformationsprozesses“, erklärt der Geschäftsführer des Packaging Valley Dr. Marc Funk. Bereits der Philosoph Frithjof Bergmann hat sich vor 40 Jahren mit der „Neuen Arbeit“ beschäftigt, wie Zukunftsforscher Hartwin Maas, ebenfalls Referent der FACHPACK, erklärt.

„Selbstverständlich hat die die Covid19-Pandemie Entwicklungen beschleunigt, aber auch früher hat es Umbruchsphasen gegeben. Man denke nur an die Einführung von Automatisierung und Robotik in Produktionsprozesse, die Öl- und Bankenkrise oder den Zusammenbruch des Ostblocks“, sagt Funk. Stets habe es Phasen gegeben, in denen sich Unternehmen und ihre Beschäftigten fragten, ob mit den technologischen Entwicklungen Schritt gehalten werden kann und wie weiterhin erfolgreich unternehmerisch agiert werden kann. „Im Mittelpunkt aller Betrachtungen wie die Zukunft der Arbeit und der des Unternehmens aussehen kann, wie sich der Sinn und der Wert von Arbeit und Wertschöpfung zueinander verhalten, stand und steht stets der Mensch. Die heutige Innovationskraft bestimmt maßgeblich den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. Die Firmen im Packaging Valley wissen, dass ihre Belegschaft der Schlüssel zu neuartigen Dienstleistungen, Produkten und Geschäftsmodellen ist, mit der auch im digitalen Zeitalter jährlich steigende Umsätze erzielt werden und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gesichert wird.“

Unter dem Begriff „New Work“ verstehen die Unternehmen des Packaging Valley daher die Schaffung eines menschenfreundlichen Arbeitsumfeldes, in dem Menschen gern arbeiten und großartige Leistungen vollbringen. Hierzu gehören auf den Beschäftigten und seine Bedürfnisse ausgerichtete Arbeitsräume, Technologien, Arbeitszeitmodelle und natürlich auch eine Unternehmenskultur, die den Menschen im Mittelpunkt steht. „Unsere Unternehmen haben das längst verinnerlicht. Corona hat die Arbeitsrealität vieler Menschen nochmals verändert. Im Verlauf der Pandemie war auch im Packaging Valley ein Großteil der Belegschaft im Arbeits- oder Wohnzimmer im eigenen Zuhause tätig. Was als Verpflichtung startete und irgendwann ein bequemer Standard wurde, ist mittlerweile ein konkreter Ausblick auf die Arbeitswelt von morgen. Hybrides Arbeiten, die Vermischung von Arbeiten im Büro, zu Hause oder an weiteren Orten ist gelebte Praxis im Packaging Valley.“

Es sei auch deshalb gelebte Praxis, da unsere Betriebe überwiegend mittelständisch geprägt sind, damit nah am Menschen sind und flexibel auf Veränderungen der Arbeitswelt agieren. Wer in seinem Geschäftsfeld häufig Speziallösungen für Kunden bietet, nicht selten Unikate fertigt, für den sei Agilität auch im Personalwesen kein Fremdwort, so Funk. Die Produktivität mobiler Arbeit ist nicht geringer, wenn gar häufig nicht höher. Die wohl größte Herausforderung, die Belegschaft zu hybrider Arbeit zu befähigen, ist die Heterogenität der Abteilungen. In der Produktion ist die Präsenzkultur weitaus höher als im Vertrieb oder im Personalwesen und nur mit dem Laptop wird keine Maschine gefertigt. Ganz ohne Akkuschrauber geht es nicht.

New Work als Teil der Unternehmenskultur

„New Work funktioniert insbesondere dann, wenn es Teil der Unternehmenskultur ist und es neben dem Mindset auch ein Tool- und Skillset gibt. Es muss also gelebt werden, die infrastrukturelle Ausstattung muss vorhanden sein und die Beschäftigen müssen wissen, wie mit hybriden Arbeitsformen umzugehen ist. Umzugehen heißt auch, dass es keinerlei dogmatischen Vorgaben braucht. Wir sehen, dass unsere Firmen der Belegschaft mehr und mehr Freiräume überlassen, zu entscheiden, wann virtuelles Arbeiten Vorteile bietet aber auch wann ein Treffen mit Kolleginnen und Kollegen notwendig ist, um entsprechende kreative Prozesse zu starten und auch das soziale Miteinander zu fördern.“

Und weiter sagt Funk: „New Work ist im PV nicht mehr neu. Es ist Teil der Unternehmenskultur. Für unsere Mitglieder hat sich nie die Frage gestellt, ob es geht. Das Vertrauen in die eigene Belegschaft ist so groß, dass sich die Frage nicht gestellt hat, ob es geht. Es war klar, dass es funktioniert.

RSS
Empfehlung
Twitter
Visit Us
Follow Me
LinkedIn
Xing