„Ich hoffe, dass die Diskussion um Verpackungen versachlicht wird“

Richard Clemens, Geschäftsführer Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate beim VDMA über die Auswirkungen der Krise, den Ausbau der Digitalisierung und die Wahrnehmung der Verpackung nach Corona.

Wo sehen Sie die größten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Branche?

Aktuell berichten viele Mitgliedsfirmen über Beeinträchtigungen und Produktionsausfälle. Diese sind ganz häufig Folgen von Störungen in den Lieferketten. In diesem Zusammenhang sehen wir ganz klar, wie wichtig ein reibungsloser Warenverkehr ist. Wir sind in Europa viel zu stark vernetzt, als dass wir die Logistikketten und den grenzüberschreitenden Verkehr der Berufspendler einfach unterbrechen könnten. Wir brauchen die Logistikketten!

Viele Schulen haben sich jetzt in kurzer Zeit digitalisiert. Könnte die Digitalisierung auch im Verpackungsmaschinenbau durch die Krise intensiviert werden?

Virtual Reality und Augmented Reality sind ja schon lange im Gespräch. Jetzt könnten sich diese Techniken durchsetzen. Wir sehen ja gerade in vielen Bereichen, wie schnell Menschen dazu lernen: Nach zwei Wochen sind Telefonkonferenzen ganz normal, noch vor vier Wochen hat man gehört, ach, können wir uns nicht besser zusammensetzen. Ich denke, die Digitalisierung bekommt neuen Schwung.

Kann sich als Folge der Krise die Wahrnehmung von Verpackungen ändern?

Insgesamt hoffe ich, dass sich unter dem Eindruck der aktuellen Erfahrungen die Diskussion über Verpackungen versachlichen wird. Ich glaube, die Verpackung wird in einem anderen Licht gesehen werden, die Wertschätzung für Verpackungen wird wieder zunehmen. Die Bedeutung von Verpackungen wird stärker ins Bewusstsein vordringen. In gewisser Weise zeigen dies ja bereits die Hamsterkäufe – ohne Verpackung keine Vorratshaltung.“